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Nach der Schrecksekunde. Die gesamte Glasfront des Doppeldeckers ist zersplittert, das Blech verbeult.

© Andreas Meyer

Brandenburg: Fahrgäste schleuderten durch Doppeldecker

Bei Karambolage von zwei BVG-Bussen in Berlin-Buckow wurden 21 Menschen verletzt

Stand:

Berlin - 21 verletzte Menschen, drei davon schwer, zwei verbeulte Busse, zwei ramponierte Pkw: Das ist die Bilanz eines Auffahrunfalls auf der Johannisthaler Chaussee im Ortsteil Buckow in Berlin-Neukölln, der sich am Dienstagnachmittag gegen 14.30 Uhr ereignete.

Nach ersten Erkenntnissen hatte ein silbergrauer Opel mit Rüdesheimer Kennzeichen abrupt gebremst, der nachfolgende Gelenkbus der Linie M11 nach Schöneweide fuhr auf, und dem wiederum knallte ein Doppeldecker der Linie X 11 ins Heck. Fahrgäste verloren den Halt, wurden durch die Busse geschleudert. Passanten, die die Karambolage bemerkt hatten, zückten die Handys und alarmierten die Feuerwehr. Auch ein roter Mazda wurde in den Unfall verwickelt, er kam am Straßenrand zu stehen. Dessen Fahrerin wurde ebenfalls verletzt. Wenige Minuten später traf die Feuerwehr mit mehreren Rettungs- und Notarztwagen ein. Die Helfer leisteten erste Hilfe, versuchten, die geschockten Passagiere zu beruhigen. Der eine Bus wurde in einen provisorischen Behandlungsraum umfunktioniert. Drei Menschen, darunter der 41-jährige Busfahrer des Gelenkbusses, kamen zur Notversorgung ins Krankenhaus. Bei ihnen besteht der Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Leichtverletzten, die meisten erlitten Prellungen und Schleudertraumen, wurden mit Halskrausen und Pflastern versorgt. Der Lenker des Opels wurde leicht verletzt. „Wir wissen, dass unsere beiden Busfahrer im Krankenhaus liegen“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz am Dienstagnachmittag dieser Zeitung. „Wer im Bus steht, fliegt bei einem Aufprall leider schnell durch die Gegend.“ Umgehend begannen auch die Ermittlungen der Polizei am Unfallort. Unter anderem muss geklärt werden, warum der Doppeldecker auf den Gelenkbus fuhr. Auch bei der BVG begannen die Nachforschungen. Um den Unfallort scharten sich auch noch zwei Stunden nach den Zusammenprall mehrere Dutzend Schaulustiger. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 11 Krankenwagen, drei Notarztautos und mehreren weiteren Einsatzfahrzeugen vor Ort. „Wir haben die Verletzten versorgt und je nach Schwere der Verletzung ins Krankenhaus gebracht“, sagte ein Sprecher. Gegen 17 Uhr war die Unglückskreuzung wieder frei.

In den vergangenen Jahren gab es zwar mehrere schwere Busunfälle in Berlin. Allerdings ist es lange her, dass es eine derart hohe Zahl von Verletzten gab. Im Oktober 2000 krachte ein Doppeldecker-Bus der Linie 135 auf der Wilhelmstraße in Spandau mit einem VW-Kleinbus zusammen. Bei diesem Unfall vor neun Jahren wurden 15 Menschen zum Teil schwer verletzt.Kurzlechner/Höck

Kurzlechner, Höck

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