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Brandenburg: Fahrgastplus in der Regionalbahn Klagen über mangelnde Pünktlichkeit

Berlin/Potsdam – Immer mehr Berliner und Brandenburger nutzen die Angebote des Verkehrsverbundes und der S-Bahn. Wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) gestern mitteilte, stieg seit Ende Mai 2006 die Zahl der Kunden pro Werktag von 153 000 auf 170 000.

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Berlin/Potsdam – Immer mehr Berliner und Brandenburger nutzen die Angebote des Verkehrsverbundes und der S-Bahn. Wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) gestern mitteilte, stieg seit Ende Mai 2006 die Zahl der Kunden pro Werktag von 153 000 auf 170 000. Das ist eine Steigerung um rund 11 Prozent. Auch die Berliner S-Bahn meldete gestern einen Zuwachs an Fahrgästen. Im Jahr 2006 wurden täglich rund 1,4 Millionen Fahrgäste befördert – fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Wie VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz sagte, würden insbesondere die Regionalzüge von Berlin ins Brandenburger Umland besser angenommen als früher. Eine Ursache sei die Inbetriebnahme des neuen Nord-Süd-Tunnels und die damit verbundenen Fahrzeitverkürzungen. So dauert beispielsweise eine Fahrt von Berlin Potsdamer Platz bis Luckenwalde nur noch 39 statt 66 Minuten.

Aber auch auf anderen Strecken, die nicht von der Umstellung auf den Nord-Südtunnel betroffen waren, gibt es Fahrgastzuwächse zu verzeichnen. So fahren laut VBB auf der sanierten Strecke Brandenburg-Rathenow täglich 400 Fahrgäste mehr. „Wo wir investiert haben, sehen wir einen deutlichen Zuwachs an Fahrgästen“, sagte Franz.

Der Potsdamer Hauptbahnhof gehört zu den nachfragestärksten Bahnhöfen im Regionalverkehr. Nach dem neuen Hauptbahnhof in Berlin, der täglich von 17 000 Regionalbahnkunden genutzt wird, folgt die brandenburgische Landeshauptstadt (16 000) vor Berlin Zoo (13 000) und Berlin-Spandau (12 000).

Brandenburgs Verkehrsminister Jürgen Dellmann (SPD) begrüßte die Entwicklung. Zugleich mahnte er: „Wenn es jetzt gelingt, auch die Pünktlichkeit wieder zu erhöhen, wird es weitere Zuwächse geben.“ Im Herbst 2006 sei die Pünktlichkeit der Züge auf 80 bis 85 Prozent gesunken, beklagte VBB-Chef Franz. Ursache der Verspätungen sei unter anderem die schwierige zeitliche Planbarkeit von Baumaßnahmen, sagte Franz. Hier gebe es „erhebliche Reibereien und Abstimmungsprozesse“ mit der Deutschen Bahn (DB). „Das ist ein Riesenproblem, das wir bewältigen müssen“, fügte Franz hinzu.

Der DB-Chef für die Region Nordost, Joachim Trettin, räumte Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit der Züge ein. Das zu ändern, habe hohe Priorität. Vor allem müsse die Information der Reisenden bei Verspätungen deutlich verbessert werden. Im Januar und Februar dieses Jahres seien die Regionalzüge zwar zu 92 bis 96 Prozent pünktlich gewesen – allerdings wurden in dieser Bilanz die beiden Tage, an denen der Berliner Hautbahnhof wegen Sturmschäden geschlossen war, nicht berücksichtigt. Wie Trettin sagte, werde die Pünktlichkeit wieder zurück gehen, wenn die Baumaßnahmen an den Strecken in Brandenburg wieder aufgenommen würden.

Wegen der zunehmenden Fahrgastzahlen rechnet der VBB für das Jahr 2006 mit rund 240 Millionen Euro Einnahmen, das sind zehn Prozent mehr als 2005. Allerdings muss der Nahverkehr in Berlin und Brandenburg in diesem Jahr mit 30 Millionen Euro weniger an Zuschüssen auskommen. Die Kürzung von Bundeszuschüssen hatte im vergangenen Dezember zur Stilllegung von Strecken in Brandenburg geführt. M. Erbach

M. Erbach

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