Brandenburg: Fahrscheine werden teurer
Die Steigerung liegt deutlich über der Inflationsrate. Ein ABC-Ticket für die S-Bahn soll 3,20 Euro kosten. In Potsdam werden Monatskarten teurer
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Berlin/Potsdam - Die S-Bahn steckt weiter in der Krise, bei der Bahn gibt es immer wieder Probleme – und trotzdem sollen die Preise für Fahrten mit Bahnen und Bussen in Brandenburg und Berlin auch in diesem Jahr steigen. Nach PNN-Informationen liegt die vorgesehene Preiserhöhung des Verkehrsverbundes Berlin-Bradenburg (VBB) zum Teil weit über der Inflationsrate. So soll der Einzelfahrschein ABC für Berlin und Umland statt 3,10 bald auf 3,20 steigen, das sind 3,2 Prozent mehr als bisher. Im Berliner Stadtgebiet wird ein AB-Ticket statt 2,40 Euro in Zukunft 2,60 Euro kosten – 8,3 Prozent mehr als bisher. Die Inflationsrate liegt bundesweit derzeit bei 1,7 Prozent. Der Durchschnittswert der „Tarifanpassungsrate“ im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) soll nach Berechnungen der Verkehrsbetriebe bei 2,8 Prozent liegen.
Treiber bei den erhöhten Preisen sind die BVG und die S-Bahn in Berlin. Während in Berlin die Preise bei den Einzelfahrscheinen drastisch steigen sollen, verzichten Potsdam, Brandenburg (Havel), Frankfurt (Oder) und Cottbus bei diesen Tickets auf eine Erhöhung. Dort sollen aber die Monats- und Jahreskarten, aber auch die Karten für Schüler und Auszubildende teurer werden. Auch im Busverkehr in den Landkreisen und Fahrten mit der Bahn im VBB-Netz gibt es Aufschläge.
In Berlin begründet man den deutlichen Zuschlag bei den Einzelfahrscheinen damit, dass es nur hier eine Vier-Fahrten-Karte gebe, die das Fahren billiger mache. Ihr Preis steigt um 4,8 Prozent von 8,40 Euro auf 8,80 Euro.
Der Preis der Tageskarte in Berlin (AB) erhöht sich nach den den PNN vorliegenden Plänen verhältnismäßig moderat um 3,1 Prozent von 6,50 Euro auf 6,70 Euro sowie für den Bereich ABC um 2,9 Prozent von 7 auf 7,20 Euro. Auch hier bleiben die kreisfreien Brandenburger Städte beim bisherigen Tarif.
Weniger stark als bei den Einzelfahrscheinen sollen die Stammkunden in Berlin bluten. Hier steigen die Preise in den Brandenburger Städten stärker. Die Monatskarte ABC für Berlin und Umland soll 2,1 Prozent teurer werden und statt 95 Euro dann 97 Euro kosten. In Potsdam liegt der Anstieg bei den Monatskarten generell über drei Prozent. ABC-Tickets sollen 57 statt 55 Euro kosten, ein Anstieg um 3,6 Prozent. AB-Tickets werden um 3,8 Prozent teurer, statt 36,60 dann 38 Euro.
Deutlich teurer werden die Monatskarten mit jährlichem Abonnement in den Tarifgebieten Berlin BC und ABC samt Umland und auch mit Anschlussticket für weitere Landkreise. Die Steigerungen betragen bis zu 3,3 Prozent. Ein ABC-Ticket, wie es etwa Pendler von Potsdam nach Berlin brauchen, soll 914 statt bis 885 Euro kosten, bei monatlicher Abbuchung steigt der Preis von 914 auf 943 Euro. Für das Potsdamer Tarifgebiet soll eine Abo-Monatskarte ABC mit monatlicher Abbuchung 570 statt 550 und bei jährlicher Bezahlung 552,90 statt 533,50 kosten.
Selbst bei den Mobilitätstickets für sozial Schwache wie Empfänger von Arbeitslosengeld II gibt es Aufschläge, aber nur in Brandenburg. Für Potsdam ABC sind künftig 28,50 statt 27,50 Euro fällig. Auch Auszubildende und Schüler müssen künftig mehr zahlen; nur die Preise für das ermäßigte VBB-Freizeitticket mit 15 Euro und das Schülerferienticket mit 29,90 Euro sollen unverändert bleiben. Die Schüler-Monatskarte für Potsdam ABC soll statt 41,20 bald 42,70 kosten. Auch bei den Abo-Schülertickets gibt es kräftieg Aufschläge. Für Berlin und Umland im Tarifgebiet ABC steigt der Preis für das Monats-Schülerticket von 71,30 auf 72,50 Euro. Für ein Schüler-Monatsticket, das für Berlin ABC und einen Landkreis gilt, sind künftig 95 Euro statt 92,50 fällig.
Zusätzliches Geld holen sich die Unternehmen in ihre Kassen, weil die Preise schon zum 1. Juli und nicht wie zuletzt am 1. August erhöht werden sollen. Den neuen Preisen muss noch der VBB-Aufsichtsrat zustimmen. (mit axf)
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