Brandenburg: Fall Emmely: Kaiser’s macht Angebot

Berlin - Die Supermarktkette Kaiser’s bietet der fristlos entlassenen Kassiererin Barbara E. eine fristgerechte Kündigung an. Dann würde sie noch bis September Geld erhalten. „Wir wollen die Mitarbeiterin in ihrer Existenz nicht vernichten, sondern ihr einen fairen Ausstieg ermöglichen“, sagt Kaiser’s-Regionalmanager Tobias Tuchlenski, der dies aber nicht als Reaktion auf die bundesweite Debatte um das Urteil verstanden wissen will. Das Angebot wurde vielmehr vor der Urteilsverkündung des Landesarbeitsgerichts, wonach die fristlose Kündigung rechtens ist, mit der Gewerkschaft Verdi ausgehandelt. „Die gegnerische Seite hat diesen Kompromiss bislang jedoch abgelehnt“, sagt Tuchlenski. Er vermutet dahinter ideologische Gründe.

Barbara E. wurde nach 31 Jahren im Unternehmen fristlos entlassen, weil sie zwei Pfandbons im Wert von insgesamt 1,30 Euro unterschlagen haben soll. Der „Fall Emmely“ machte bundesweit Schlagzeilen. Das Landesarbeitsgericht erklärte die Kündigung in zweiter Instanz für gerechtfertigt. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) bezeichnete das Urteil gegen Barbara E. in einem Interview als „barbarisch“ und „asozial“. hey