
© Carmen Jaspersen dpa
Lebensmittelskandal: Falsch deklarierte Bioeier auch in Brandenburg
Der Skandal um falsch gekennzeichnete Bioeier weitet sich aus. Auch Brandenburg ist betroffen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Biobauern im Spreewald.
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Potsdam - Auch in Brandenburg gibt es einen Fall von falsch deklarierten Bioeiern. Gegen einen Biobauern im Spreewald werde seit dem vergangenen Jahr ermittelt, weil er Eier falsch deklariert haben soll, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Cottbus am Montag den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Weitere Details nannte sie nicht.
Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wird gegen rund 150 Erzeugerbetriebe in Niedersachsen ermittelt. Sie stehen im Verdacht, systematisch die Vorschriften bei der Haltung von Legehennen missachtet zu haben. So sollen deutlich mehr Tiere als erlaubt in Ställen zusammengepfercht worden sein. Die Eier seien aber dennoch mit dem Bio-Siegel verkauft worden. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen die Betriebe bereits im Jahr 2011 Ermittlungen aufgenommen, die jedoch noch nicht abgeschlossen sind.
50 Verfahren wurden an Strafverfolgungsbehörden in anderen Ländern abgegeben, insbesondere nach Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Ein Verfahren landete auch in Brandenburg, wie das Landesagrarministerium bestätigte. Ein Bauer in Ostbrandenburg hatte für seinen Betrieb mehr Hühner gekauft hatte als erlaubt: Er hatte 6.185 Tiere bestellt, obwohl seine Ställe nur für 6.000 zugelassen sind. "Dadurch geriet er automatisch in das Visier der Staatsanwaltschaft", sagte ein Ministeriumssprecher. Der Landwirt habe aber glaubhaft versichern können, dass er die 185 überschüssigen Hühner für seinen Nachbarn mitgekauft hatte. Eine anschließende Kontrolle habe bestätigt, dass die Zahl der Hühner in seinen Ställen korrekt war. Daraufhin wurden die Ermittlungen Anfang 2012 eingestellt.
Der Skandal um umdeklarierte Bioeier weitet sich indes in Europa aus. Auch in Belgien und den Niederlanden sollen Unternehmen betroffen sein. Es geht dabei um Betrug sowie Verstöße gegen das Lebensmittel- und das Öko-Landbaugesetz.
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