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Brandenburg: Falsches Geständnis

Schauspieler Günther Kaufmann sitzt in Tegel offenbar wegen eines Mordes hinter Gittern, den er gar nicht begangen hat

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Schauspieler Günther Kaufmann sitzt in Tegel offenbar wegen eines Mordes hinter Gittern, den er gar nicht begangen hat Berlin (dpa/PNN). Der Schauspieler Günther Kaufmann sitzt in Tegel offenbar wegen eines Mordes hinter Gittern, den er gar nicht begangen hat. Oberstaatsanwalt Peter Boie sagte am Montag in München, Kaufmann habe ein falsches Geständnis abgelegt. Der Schauspieler war im November 2002 wegen Tötung seines Steuerberaters zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Verantwortlich für dessen Tod sind nach Angaben Boies drei vor kurzem in Berlin verhaftete Männer. Kaufmann verbüßt nach Angaben seines Anwaltes Nikolaus Köhler seine Haftstrafe auf eigenen Wunsch in Berlin, wo seine Kinder wohnen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Medienberichte, wonach die Freundin von einem der Männer der Polizei einen Tipp gab. Das Trio hatte den Steuerberater in seinem Haus in München überfallen. „Aus den Aussagen der Verdächtigen folgt, dass der Mann bei diesem Überfall getötet wurde“, sagte Boie der dpa. Die Rolle Kaufmanns müsse nun vollständig neu geprüft werden. An dem Überfall soll er nach den Worten Boies nicht beteiligt gewesen sein – gleichwohl gibt es Spuren von ihm am Tatort. Der in Berlin inhaftierte Kaufmann selbst habe sich bislang nicht geäußert, sagte Boie. Auftraggeberin des Überfalls war nach bisherigen Aussagen offenbar die mittlerweile gestorbene Ehefrau von Günther Kaufmann. Der aus Fassbinder-Filmen bekannte Kaufmann hatte gestanden, er habe sich vorsätzlich auf sein Opfer fallen lassen und es mit seinem Körpergewicht erstickt. Auslöser für die Tat soll ein Kreditbetrug seiner Frau Alexandra an dem Opfer gewesen sein. Wenn die neu aufgedeckten Sachverhalte stimmten, müsste der Prozess tatsächlich neu aufgerollt werden, sagte Kaufmanns Anwalt Köhler. „Dann müsste man sich auch schon fragen, warum Kaufmann damals ein Geständnis abgelegt hat“. Vor der Einsicht in die Akten wolle er die Aussagen aber nicht kommentieren, sagte Köhler.

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