ENERGIE-HOOLS: Fanforscher kritisiert schlechte Ausstattung der Gerichte
Um das kriminelle Neonazi-Netzwerk in der Fanszene des FC Energie Cottbus zu zerschlagen, seien zügige Urteile der Gerichte notwendig. Das sagte jetzt der erfahrene Fanforscher Robert Claus in einem rbb-Interview, der seit vier Jahren auch Borussia Dortmund zu seinem Problem mit rechtsextremen Hooligans berät.
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Um das kriminelle Neonazi-Netzwerk in der Fanszene des FC Energie Cottbus zu zerschlagen, seien zügige Urteile der Gerichte notwendig. Das sagte jetzt der erfahrene Fanforscher Robert Claus in einem rbb-Interview, der seit vier Jahren auch Borussia Dortmund zu seinem Problem mit rechtsextremen Hooligans berät. In Cottbus aber sei das Amtsgericht schon seit Langem überfordert, sagte der Fanforscher. „Die Strafverfolgungs- und Justizbehörden müssten deutlich besser ausgestattet werden“, kritisierte er die Situation in Brandenburg. Gemeinsame Recherchen von PNN und rbb hatten vor wenigen Wochen aufgedeckt, dass die Neonazi-Hooligans der Gruppe „Inferno Cottbus“ gezielt mit Gewalt gegen andere Energie-Fans vorgehen. Außergewöhnlich sei die Situation in Cottbus, weil sich die Kameradschaftsstrukturen der Neonazis in die Fußballszene verlagert hätten, sagte Claus. Neben Inferno hätten auch die anderen Cottbuser Ultra-Gruppen Kontakte in die rechte Szene. Einzig herausstechen würde die Gruppe „Ultima Raka“, die deutlich ein ganz anderes Profil vertrete, sagte Claus. „Die Gruppe müssten die Lokalpolitik und alle Menschen, die in Cottbus mit Fans zu tun haben, viel stärker unterstützen“, appellierte er. Auch, dass Inferno Cottbus einen Tag nach den Veröffentlichungen von PNN und rbb offenbar aus Angst vor Repressionen seine Auflösung bekannt gegeben hatte, ist für Claus kein Zeichen für Entwarnung: „Wahrscheinlich liegt die Strategie dahinter, dass ein bisschen Gras über die Sache wachsen soll und man sich nach der Sommerpause eventuell unter neuem Namen, aber mit den alten Strukturen, neu formiert.“ rgz
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