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Brandenburg: Feldbefreier scheitert vor Gericht

Frankfurt (Oder)- Der Genmais-Gegner und Berufsimker Michael Grolm ist am Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) mit der Berufung gegen ein Urteil des Amtsgerichts Bad Freienwalde gescheitert. Die zuständige Kammer habe die Berufung als unbegründet verworfen, teilte ein Gerichtssprecher mit.

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Frankfurt (Oder)- Der Genmais-Gegner und Berufsimker Michael Grolm ist am Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) mit der Berufung gegen ein Urteil des Amtsgerichts Bad Freienwalde gescheitert. Die zuständige Kammer habe die Berufung als unbegründet verworfen, teilte ein Gerichtssprecher mit. Die Sachbeschädigung auf einem Genmais-Feld wäre nicht zur Abwehr von Gefahren erforderlich gewesen.

Grolm hatte 2007 zusammen mit weiteren Aktivisten bei einer als „Feldbefreiung“ bezeichneten Aktion Genmais auf einem Acker im Oderbruch zerstört. Das Amtsgericht Bad Freienwalde hatte ihn und einen weiteren Aktivisten deshalb im vergangenen Jahr wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 18 Euro verurteilt. Grolm ging hiergegen in Berufung. Er begründete die Aktion damit, dass er eine große Gefahr für die Landwirtschaft und die Natur habe abwenden wollen. Außerdem habe der damalige Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) Ende April 2007 den Anbau von Genmais verboten, allerdings auf so halbherzige Art, dass trotzdem auf 2000 Hektar genmanipulierte Pflanzen gewachsen seien.

Der Thüringer Imker, der im Frankfurter Gericht in seiner Berufskleidung erschien, verlangt ein generelles Verbot von Genmais. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) müsse dazu eine Grundsatzentscheidung treffen. Am Dienstag hatte die Ministerin zumindest den Anbau von gentechnisch verändertem Mais der Sorte MON 810 des US-Konzerns Monsanto verboten. Diese Maissorte ist bislang die einzige kommerziell angebaute Genpflanze in Europa. ddp

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