Brandenburg: Feldjäger in Brandenburger Polizeiuniform gesteckt
Potsdam – Brandenburgs Polizei geht beim Kampf gegen die Personalnot ganz neue Wege. Ab sofort sollen Feldjäger-Feldwebel nach ihrer Bundeswehr-Dienstzeit in den Polizeidienst wechseln können, heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums.
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Potsdam – Brandenburgs Polizei geht beim Kampf gegen die Personalnot ganz neue Wege. Ab sofort sollen Feldjäger-Feldwebel nach ihrer Bundeswehr-Dienstzeit in den Polizeidienst wechseln können, heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums. Zum Start hat Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke am Dienstag 25 erfahrene Feldjäger eingestellt und zu Polizeimeistern zur Anstellung ernannt. Die Probebeamten würden eine praxisnahe, 18-monatige Ausbildung durchlaufen und sollen vor allem im Wach- und Wechseldienst verschiedener Polizeiinspektionen zum Einsatz kommen.
„Ich setze große Hoffnungen auf Sie“, sprach Polizeipräsident Mörke die frisch ernannten Polizeimeister gestern direkt an. „Ich bin sicher, dass wir die Kooperation fortsetzen werden, zum Nutzen der Brandenburger Polizei und zum Vorteil der Zeitsoldaten.“ Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) unterstrich die Vorreiterrolle Brandenburgs: „In keinem anderen Bundesland gibt es derzeit die Möglichkeit, nach dem Ende der Dienstzeit als Soldat direkt in den Polizeivollzugsdienst zu wechseln.“ Er zeigte sich überzeugt, dass die einstigen Feldwebel die Polizei bereichern werden.
Hintergrund des Projektes sei der dringende Bedarf des Polizeipräsidiums an qualifiziertem Personal für den Streifendienst im gesamten Land, wie es aus dem Ministerium hieß. Die ehemaligen Zeitsoldaten sollen eine gesicherte berufliche Perspektive erhalten – mit der Chance, sich regional und sozial zu binden. Dass gerade Feldjäger-Feldwebel gewonnen werden sollen, liege nahe. Feldjäger – in anderen Staaten als Militärpolizei bezeichnet – haben in ihren Aufgaben zahlreiche Parallelen zur Polizei. So sind sie für Sicherheits- und Ordnungsaufgaben und für strafprozessuale Maßnahmen in der Bundeswehr zuständig, es gebe Arbeitskontakte mit Polizeidienststellen. Feldjäger sind in der Mehrzahl Zeitsoldaten, die nach ihrer meist zehnjährigen Dienstzeit – oft mit Unterstützung des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr – neue Perspektiven suchen.
Von Seiten des Bundeswehr-Feldjägerdienstes lobte Brigadegeneral Udo Schnittker die Initiative. Für Feldjäger könne der Polizeidienst eine schlüssige Fortsetzung ihrer Laufbahn sein. PNN
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