Brandenburg: Finanznöte bei Agrarkonzern Auch KTG-Töchter in
der Mark sind insolvent
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Hamburg/Oranienburg - Tausende Gläubiger des insolventen Agrarunternehmens KTG Agrar können nach Angaben des Sachwalters kaum auf Rückzahlung ihres Geldes hoffen. Es sei absehbar, dass die Insolvenzquote für die Gläubiger äußerst gering ausfallen werde, eine Höhe sei derzeit nicht zu prognostizieren, teilte KTG-Sachwalter Stefan Denkhaus am Donnerstag in Hamburg mit. Anleihegläubiger hätten Forderungen von rund 342 Millionen Euro, ihre Zahl schätzte der Sachwalter auf mindestens 10 000. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Hamburg, die Hauptverwaltung ist in Oranienburg (Brandenburg) angesiedelt.
Das Insolvenzverfahren wurde am Donnerstag eröffnet. Es sei Eigenverwaltung angeordnet worden, teilte Denkhaus mit. Es gebe einen Abschreibungsbedarf bei Beteiligungen und Forderungen von insgesamt fast 400 Millionen Euro. Die KTG Agrar SE hatte Anfang Juli Insolvenz angemeldet, nachdem eine fällige Zinszahlung von knapp 18 Millionen Euro für eine 2011 begebene Anleihe nicht gezahlt werden konnte. Bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung überprüft ein vom Gericht bestellter Sachwalter die Sanierung.
Auch Tochterfirmen haben Anträge auf Insolvenzverfahren stellen müssen. Davon betroffen sind die Ölmühle NOA Naturöl Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) sowie die Delta Agrar Handels GmbH (Oranienburg), die zentral Saatgut, Dünge- und Betriebsmittel eingekauft hat, sowie die Transport- und Logistikfirma Delta Agrar GmbH (Linthe/beide Brandenburg), die bis 2015 für die Gruppe tätig gewesen sei. Bei beiden sei die Zahlungsunfähigkeit eingetreten, teilte der Vorstand am Dienstag mit. Sie schuldeten der KTG Agrar SE bis zum 30. Juni rund 48 Millionen Euro an Forderungen. Almut Kipp KTG AGRAR SE]
Almut Kipp
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