zum Hauptinhalt

Brandenburg: Finanzwirtschaft: CCS-Technik ist kaum versicherbar

Berlin - Die Finanzwirtschaft in Deutschland ist skeptisch, ob sich die Verpressung und unterirdische Einlagerung von Kohlendioxid (CO2) auch versichern lässt. Aufgrund der langen Laufzeit und der nicht abschätzbaren Risiken bei der Carbon Capture and Storage (CCS) genannten Technik sei der Haftpflicht gegen den Austritt von CO2 Grenzen gesetzt, heißt es im Bericht einer Arbeitsgruppe aus Wirtschaft und Politik, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

Stand:

Berlin - Die Finanzwirtschaft in Deutschland ist skeptisch, ob sich die Verpressung und unterirdische Einlagerung von Kohlendioxid (CO2) auch versichern lässt. Aufgrund der langen Laufzeit und der nicht abschätzbaren Risiken bei der Carbon Capture and Storage (CCS) genannten Technik sei der Haftpflicht gegen den Austritt von CO2 Grenzen gesetzt, heißt es im Bericht einer Arbeitsgruppe aus Wirtschaft und Politik, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Der Arbeitsgruppe gehören unter anderen das Bundesumweltministerium, die DAX-Konzerne Allianz und Münchener Rückversicherung sowie der Bundesverband deutscher Banken an. Bei unvollständigem oder fehlendem Risikoausgleich könne der Nachfrage nach einem adäquaten Versicherungsschutz „nicht oder nur begrenzt nachgekommen werden“. Allianz-Vorstand Joachim Faber sagte, die Haftpflicht sowie die Definition von Fahrlässigkeit seien bisher nicht hinreichend geregelt. Dies müsse überarbeitet werden, um eine Risikobegrenzung zu erreichen. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, es gehe darum, die Erprobung der CCS-Technik in Deutschland zu ermöglichen. Kein Bundesland solle gegen seinen Willen dazu gebracht werden, diese auf seinem Boden zuzulassen.

Grünen-Landesvorsitzende Annalena Baerbock sagte, die Zweifel der Finanzwirtschaft unterstrichen erneut, dass die CCS-Technik zum jetzigen Zeitpunkt ein „absolut unkalkulierbares Risiko“ darstelle. Wenn die Großkonzerne und die Finanzwirtschaft selbst zu dem Schluss kämen, dass einem adäquaten Versicherungsschutz nicht oder nur begrenzt nachgekommen werden könne, sei es „umso absurder“, wenn sich die öffentliche Hand für die Risiken von CCS  verbürgen solle.

Der Energiekonzern Vattenfall plant den Bau eines CCS-Demonstrationskraftwerks in Jänschwalde und ein Endlager für das CO2 in OStbrandenburg. Mehrere Bürgerinitiativen kämpfen dagegen.dapd

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })