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Brandenburg: Firmen fordern mehr Polizei an der Grenze Handwerkskammer legt Umfrage vor

Cottbus - Unternehmerin Silvia Rex lebt täglich in Angst. „Ist bei uns eingebrochen worden?

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Cottbus - Unternehmerin Silvia Rex lebt täglich in Angst. „Ist bei uns eingebrochen worden?“, fragt sie sich jeden Morgen wieder. Mit ihrem Mann betreibt sie eine Dachdecker-Firma im Spree-NeißeKreis in Brandenburg unweit der deutsch-polnischen Grenze. Fünfmal haben Einbrecher in den vergangenen anderthalb Jahren das Firmengelände heimgesucht. „Wir fühlen uns hier nicht mehr sicher und nicht mehr wohl“, sagt die Frau. Sie fühle sich allein gelassen.

Silvia Rex ist kein Einzelfall. Mehr als ein Viertel der südbrandenburgischen Unternehmen hat mit zunehmender Kriminalität zu kämpfen. Das geht aus einer Studie der Kammerbezirke Cottbus und Dresden zur Sicherheitslage in Grenzregionen hervor, die am Montag vorgestellt wurde. „Die Situation ist angespannt und das Sicherheitsgefühl stark angeschlagen“, sagt der Cottbuser Handwerkskammerpräsident Peter Dreißig. 41 Prozent der befragten Firmen der Cottbuser Kammer schätzen die Sicherheitslage schlechter ein als im Vorjahr. Vor allem Unternehmen aus dem grenznahen Spree-Neiße-Kreis und aus Cottbus seien unzufrieden und berichten von einer erhöhten Bedrohungslage. Am häufigsten gestohlen werden Kraft- und Baufahrzeuge, Baugeräte, Buntmetalle und Baumaterialien.

„Es wäre schön, wenn wenigstens nachts an der Grenze deutsche Transporter kontrolliert würden“, sagt Silvia Rex. Ein Appell, den die Handwerkskammer äußert. „Wir fordern mehr Kontrollen an der Grenze, insgesamt eine größere Polizeipräsenz und einen stärkeren Verfolgungsdruck“, sagt Dreißig. Die Zusammenarbeit zwischen der Polizei in Deutschland und Polen müsse verstärkt werden. Die Sorge vor einer weiter steigenden Grenzkriminalität sei sehr groß. Für die Handwerker sei nicht nachvollziehbar, dass Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) weitere Polizeistellen einsparen wolle. An der inneren Sicherheit dürfe nicht gespart werden. Das hätte Auswirkungen auf den Standort. Neuansiedlungen würden immer schwieriger werden, was große Gefahren für den Arbeitsmarkt in der Region in sich berge. dapd

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