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Ein junges Paar badet am FKK-Strand in Prerow.

© Imago/Harald Lange

Tagesspiegel Plus

FKK in der DDR: Haut und Gedanken waren frei

Locker wie sonst nirgends, aber auch verwundbar: Das Nacktbaden hat besonders Tradition in Ostdeutschland. Ein Erlebnisbericht von der Kindheit bis heute.

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Wann bekam ich meinen ersten Badeanzug? Ich erinnere mich nicht. Im Kindergarten wurde nackig geplanscht, im Urlaub an der Ostsee und sogar beim Schulschwimmen, jedenfalls 1978 in Jena. Vermutlich brauchte ich einen Badeanzug erst, als ich alt genug war, alleine ins Freibad zu fahren, und für Klassenfahrten. Und natürlich hatte jedes Familienmitglied Badeklamotten für den Sommerausflug mit dem Kirchenchor oder einen echten „Notfall“ im Urlaub, wenn kein FKK-Strand in der Nähe war.

Angezogen machte die Sache nur halb so viel Spaß. Das Gewurschtel mit dem nassen Gelumpe, die Ermahnungen der Eltern, sich nach jedem Schwimmen umzuziehen, weshalb man am Ende nur noch nasses Zeug rumzuliegen hatte – das nervte. Und im Grunde geht mir das bis heute so: Wenn ich Baden fahre, brauche ich ein Handtuch. Aber ist FKK deshalb ein Ost-Ding? Ticken wir beim Baden anders? Und warum?

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