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Alles unter Kontrolle. In diesem Gebäude auf dem Gelände des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI), für das am Freitag Richtfest gefeiert wurde, sollen ab Oktober Zoll, Bundespolizei und Flughafensicherheit sitzen.

© Bernd Settnik/dpa

Von Alexander Fröhlich: Flughafen geht auf Nummer sicher

Bundespolizei, Zoll und Luftverkehrskontrolle teilen sich auf dem BBI ein Haus – für dieses war Richtfest

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Schönefeld - Der Bau des Hauptstadtflughafens BBI in Schönefeld kommt voran. Dabei nimmt nicht nur der Terminal Gestalt an, sondern auch die kleine Stadt aus Parkhäusern und Gebäuden für Dienstleiter rund um das Abfertigungsgebäude. Auch die Sicherheitsbehörden erhalten eine eigene Zentrale auf dem BBI-Gelände – und die ist in Deutschland bislang einmalig. Erstmals sitzen Bundespolizei, Zoll und Flugsicherung unter einem Dach. BBI-Geschäftsführer Manfred Körtgen sprach zum Richtfest für das knapp 20 Millionen Euro teure Sicherheitsgebäude am Freitag von einem Konzept der kurzen Wege, das kurze Einsatzwege und enge Absprachen zwischen den Behörde ermögliche. Tatsächlich liegt auf der Großbaustelle alles dicht beieinander, Parkhäuser, Terminals und Servicegebäude. Vom Hauptquartier gelangen die 60 Fahrzeuge der Bundespolizei, vom normale Kombi bis zum Schützenpanzerwagen, in kürzester Zeit zu den Terminals.

In der Zentrale der Sicherheitsbehörden sollen im November 750 Beamte der Bundespolizei und 250 Zöllner ihren Dienst antreten, noch bevor am BBI der Probebetrieb startet. Die Herausforderungen an Deutschlands drittgrößtem Flughafen sind groß, sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin, Klaus Kandt. Er erinnerte an die jüngsten Vorfälle wie dem Anschlag auf US-amerikanische Soldaten in Frankfurt am Main.

Der Aufwand ist entsprechend groß. In der Zentrale untergebracht sind neben den Streifenbeamten auch Spezialkräfte wie Bombenexperten oder Beamte mit Spürhunden für Sprengstoff und Rauschgift. Aber auch für die Beschäftigten selbst soll alles besser werde. Adalbert- Christian Hoffknett von der Bundesfinanzdirektion Mitte sprach von „Arbeitsbedingungen, von denen die Zoll-Kollegen der Flughafenkontrolleinheiten in Tegel und Schönefeld derzeit nur träumen können“.

Auf der Baustelle ziehen auch die Fluggesellschaften langsam nach. So legen die Fluggesellschaften Air Berlin und Germania am Montag den Grundstein für ihren Hangar, wo die Maschinen künftig gewartet werden sollen. Wie berichtet, will Air Berlin den neuen Flughafen als Drehkreuz nutzen. Dagegen wehrt sich allerdings das Bündnis Berlin-Brandenburg gegen Fluglärm vehement. Es lehnt die Pläne der Flughafengesellschaft, aber auch mehrere Fluglinien an, den BBI zum Drehkreuz auszubauen, entschieden ab. Inzwischen wird in mehreren Bürgerinitiativen der Ruf nach einem Baustopp in Schönefeld immer lauter. Fraglich ist, ob das auch vor den Gerichten durchsetzbar ist. Auf dem riesigen Gelände arbeiten täglich 3200 Menschen am derzeit größten Infrastrukturprojekt in der Region.

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