Brandenburg: „Flughafen vernichtet Arbeitsplätze“
Schönefeld – Der geplante Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld vernichtet nach Ansicht des Bürgervereins Brandenburg-Berlin e.V.
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Schönefeld – Der geplante Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld vernichtet nach Ansicht des Bürgervereins Brandenburg-Berlin e.V. (BVBB) Arbeitsplätze. Aus dem kürzlich vom Senat gebilligten Finanzierungskonzept gehe hervor, dass Arbeitsplätze durch die Erreichung der Altersgrenze und Produktivitätssteigerung eingespart werden sollen, sagte gestern ein BVBB-Sprecher. Damit sei „die Märchenstunde von der Jobmaschine BBI“ beendet. Nach Darstellung des BVBB soll es im Jahr 2015 „bei praktischer Verdoppelung der Passagierzahlen von etwa 15 Millionen (2004) auf rund 26 Millionen (2014) durch die Rationalisierungseffekte des geplanten BBI weniger Arbeitsplätze geben, als zur Zeit auf den Berliner Flughäfen vorhanden sind“. Hinzu komme, dass die Förderung der Billigflieger mit öffentlichen Mitteln zu einem Lohndumping zwinge, „um die Verluste der Billigfliegerpolitik nicht ins Uferlose steigen zu lassen“. Die Hoffnung, mit einem BBI und mit Billigfliegern wirtschaftliche Impulse zur Schaffung von Arbeitsplätzen auszulösen, sei darum „pure Illusion“, kritisierte der BVBB-Sprecher. Indes kritisierte die Berliner FDP-Fraktion das Finanzierungskonzept für den Ausbau des Flughafens in Schönefeld als „diffus und erheblich risikobehaftet“. Die Planung mache deutlich, dass es kein Gesamtfinanzierungskonzept und keine entsprechende Risikoabschätzung gebe, erklärte gestern der Experte der FDP- Fraktion, Klaus-Peter von Lüdeke. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der Chef der Berliner Flughäfen, Dieter Johannsen-Roth, hatten das Konzept am Vortag im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses vorgestellt. Bei der Finanzierung spielten Private nur noch eine Nebenrolle, teilte Lüdeke mit. Die Beteiligten Bund, Brandenburg und Berlin rechneten mit Gesamtkosten von derzeit etwa 3 Milliarden Euro, wobei knapp 2 Milliarden auf den eigentlichen Flughafenausbau und 500 Millionen auf die äußere Erschließung durch Bahn und Straße entfielen. Dazu kämen noch die Kosten für Unvorhergesehenes, wofür weitere 500 Millionen Euro veranschlagt werden müssten. ddp
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