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Brandenburg: Flyer nicht verteilt? Großrazzia

Eberswalde/Potsdam - Brandenburgische Ermittler sind offenbar einem großangelegten Betrug in der Werbebranche auf der Spur. Der Verdacht: Eine Agentur aus Großbeeren (Teltow-Fläming), die Werbeprospekte von Lebensmittelketten und Baumärkten an Haushalte verteilt, soll Großkunden systematisch betrogen haben.

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Eberswalde/Potsdam - Brandenburgische Ermittler sind offenbar einem großangelegten Betrug in der Werbebranche auf der Spur. Der Verdacht: Eine Agentur aus Großbeeren (Teltow-Fläming), die Werbeprospekte von Lebensmittelketten und Baumärkten an Haushalte verteilt, soll Großkunden systematisch betrogen haben. Statt die palettenweise angelieferten Werbeflyer in Briefkästen stecken zu lassen, soll die Agentur massenhaft Prospekte zumindest eines Discounters direkt an eine Papierrecyclingsfirma verkauft und so zum Verteilerhonorar noch den Papierpreis kassiert haben. Nach PNN-Informationen hat die Handelskette Netto deshalb Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gestellt. Allein von Netto seien, wie es gestern hieß, „Hunderttausende Flyer“ direkt im Altpapier gelandet.

Bei einer gestern durchgeführten Großrazzia wegen Betruges im besonders schweren Fall haben Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg und Staatsanwaltschaft Potsdam deshalb 18 Geschäfts- und Privaträume sowie Lagerhallen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und im österreichischen Zillertal, wo einer der Hauptbeschuldigten seinen Hauptwohnsitz hat, durchsucht. Fünf Beschuldigte im Alter von 41 bis 54 Jahren stehen nach Angaben von LKA und Staatsanwaltschaft unter Betrugsverdacht.

Der Anfangsverdacht des Betrugs im besonders schweren Fall habe sich nach den Durchsuchungen bestätigt. Das Beweismaterial werde nun ausgewertet. In welchen Städten die Razzia mit insgesamt 50 Polizisten stattfand, wurde nicht gesagt. Nach PNN-Informationen waren aber neben Berlin, Rostock sowie Großbeeren auch Razzien in Ludwigsfelde, Wandlitz und Schwedt.

Auch zur Schadenshöhe machten die Ermittler keine näheren Angaben. Nach PNN-Informationen geht die Staatsanwaltschaft aber von einem Betrag weit über einer Million Euro aus, da es, sollten die Vorwürfe zutreffen, neben Netto noch weitere Geschädigte geben könnte. Die Ermittler ließen gestern mehr als 25 Konten in Deutschland und Österreich sperren und beschlagnahmten Uhren, Schmuck und andere Wertgegenstände im sechsstelligen Euro-Wert.

Nach PNN-Informationen handelt es sich um eine Agentur bzw. einen Verlag aus Großbeeren, dem von Verbraucherschützern auch zumindest anrüchige Geschäfte mit einer Bonuskarte vorgeworfen werden.  pet

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