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Brandenburg: Fortschritte durch Abriss

Brandenburger Wohnungsunternehmen verzeichnen sinkenden Leerstand / Stadtumbau zeigt Wirkung

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Brandenburger Wohnungsunternehmen verzeichnen sinkenden Leerstand / Stadtumbau zeigt Wirkung Von Susann Fischer Potsdam - Der Stadtumbau in Brandenburg trägt erste Früchte. Erstmals seit 1995 verzeichnet der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) einen Rückgang bei der Zahl der leer stehenden Wohnungen. Während die märkischen Mitgliedsunternehmen des Verbandes im Jahr 2003 noch 59 929 ungenutzte Wohnungen verwalten mussten, waren es 2004 nur 56 035. Die Leerstandsquote sei von 14,8 auf 14,1 Prozent gesunken, sagte BBU-Vorstand Ludwig Burkardt am Dienstag in Potsdam. Die Entwicklung sei allerdings allein auf den Abriss von Wohnungen in den Berlin fernen Regionen zurückzuführen, betonte Burkardt. Dort seien 2004 mehr als 7000 Wohnungen vom Markt genommen worden. Der Leerstand sei in Brandenburg insgesamt aber nur um knapp 4000 Wohnungen gesunken. Das zeige, dass die den Leerstand verursachenden Faktoren weiter wirkten. So verzeichneten die Randregionen nach wie vor zahlreiche Wegzüge sowie einen natürlichen Bevölkerungsschwund. Ohne den Stadtumbau und den damit einhergehenden Abriss von Wohnungen läge die Leerstandsquote im äußeren Entwicklungsraum Brandenburgs bereits bei fast 20 Prozent, betonte Burkardt. Durch die Marktbereinigung sei die Quote in den Randregionen jedoch von 18,2 auf 17,4 gesunken. In Brandenburg werden im Zuge des Stadtumbaus bis 2012 rund 55 000 Wohnungen vom Markt genommen. Die BBU-Unternehmen beteiligen sich daran mit dem Abriss von fast 47 000 Einheiten. Knapp 15 300 Wohnungen seien bis Ende 2004 bereits abgebaut worden, sagte Burkardt. Im laufenden Jahr sollten mehr als 8000 Wohnungen folgen. Vorreiter beim Abriss sind Schwedt/Oder, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Guben. Dort wurden in den vergangenen beiden Jahren zwischen 1700 und mehr als 3000 Wohnungen vom Markt genommen. In den Berlin nahen Gebieten verzeichnen die BBU-Mitglieder aufgrund positiver Marktentwicklungen einen Rückgang beim Leerstand. Die Zahl der ungenutzten Einheiten sank zwischen 2003 und 2004 von 8447 auf 8116. Die Leerstandsquote ging von 6,9 auf 6,6 Prozent zurück. Damit lag die Quote unter dem Wert der BBU-Mitglieder im Ostteil Berlins. Burkardt unterstrich, angesichts der Bevölkerungsentwicklung in Brandenburg sei der Stadtumbau die „zentrale städtebauliche Herausforderung“. Dabei gehe es um die Ankerfunktion der Städte im ländlichen Raum. Deshalb sei es wichtig, dass auch im Doppelhaushalt 2005/2006 des Landes erneut Geld für den Stadtumbau eingeplant werde. Nach Ansicht des BBU-Vorstandes muss der Abriss sogar noch stärker forciert werden als bislang geplant. Derzeit stünden bereits rund 165 000 Wohnungen in der Mark leer. Nach jüngsten Bevölkerungsprognosen würden weitere 118 000 Einheiten dauerhaft nicht mehr gebraucht werden.

Susann Fischer

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