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Brandenburg: Francotyp Postalia übertrifft eigene Umsatzprognose

Birkenwerder - Dem wegen einer geplanten Produktionsverlagerung in die Kritik geratenen Frankiermaschinenhersteller Francotyp Postalia aus Birkenwerder (Oberhavel) geht es besser als gedacht. Zwar hatte das Unternehmen bereits vergangenes Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben, doch am Donnerstag meldete Francotyp Postalia, die Prognose für das Gesamtjahr sei sogar übertroffen worden.

Von Matthias Matern

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Birkenwerder - Dem wegen einer geplanten Produktionsverlagerung in die Kritik geratenen Frankiermaschinenhersteller Francotyp Postalia aus Birkenwerder (Oberhavel) geht es besser als gedacht. Zwar hatte das Unternehmen bereits vergangenes Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben, doch am Donnerstag meldete Francotyp Postalia, die Prognose für das Gesamtjahr sei sogar übertroffen worden.

Demnach machte das Unternehmen 2010 nach ersten Berechnungen 147,6 Millionen Euro Umsatz. Erwartet worden seien 140 bis 145 Millionen Euro, heißt es. Der reine Konzerngewinn belaufe sich voraussichtlich auf 1,7 Millionen Euro. „Die FP-Gruppe befindet sich auf einem guten Weg. Im laufenden Jahr werden wir die erforderliche Restrukturierung in der Produktion erfolgreich umsetzen, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern“, so Vorstandssprecher Hans Szymanski gestern.

Noch 2009 machte Francotyp Postalia Verluste in Höhe von 16,6 Millionen Euro. Die Restrukturierungsmaßnahmen, zu denen auch die Verlagerung der Produktion vom Stammsitz Birkenwerder nach Wittenberge (Prignitz) gehört, hatte der Postdienstleister stets mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit begründet. „Wir wollen die Gruppe mit ihren rund 1000 Mitarbeitern nicht gefährden und suchen dafür nach einer optimalen Lösung“, sagte Unternehmenssprecherin Sabina Prüser den PNN noch vor wenigen Tagen.

Insgesamt 120 Mitarbeitern in Birkenwerder droht die Entlassung. Den Umzug will sich das Unternehmen, wie berichtet, vom Land Brandenburg fördern lassen. Die IG Metall hatte dies scharf kritisiert. Im Zuge eines bundesweiten Aktionstages gegen Leiharbeit, rief die Gewerkschaft gestern auch zu einem Protest in Birkenwerder auf.

Nach IG Metall-Angaben soll in Wittenberge ebenfalls Leiharbeit in größerem Stil genutzt werden. „Geplant ist ein Verhältnis von 40 Prozent Leiharbeit zu 60 Prozent festen Jobs“, sagte Gewerkschaftlerin Stefanie Jahn gestern. Offensichtlich habe das Unternehmen auch in den alten Strukturen gewinnbringend arbeiten können. Umso unverständlicher sei es, dass weiterhin an den „mitarbeiterfeindlichen Plänen“ festgehalten werde. „Ich appelliere nochmals an das Land, keiner Förderung stattzugeben“, so Jahn. M. Matern

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