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Brandenburg: „Freie Heide“: Ein Traum wird wanderbar Erster Wanderweg auf früherem Bombodrom

Wittstock - Durch das frühere „Bombodrom“ in der Nähe von Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) gibt es seit Freitag einen Wanderweg. „Gut sieben Kilometer Wanderwege stehen Naturfreunden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Kyritz-Ruppiner Heide offen“, teilte die Heinz Sielmann Stiftung mit.

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Wittstock - Durch das frühere „Bombodrom“ in der Nähe von Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) gibt es seit Freitag einen Wanderweg. „Gut sieben Kilometer Wanderwege stehen Naturfreunden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Kyritz-Ruppiner Heide offen“, teilte die Heinz Sielmann Stiftung mit. Stiftungsvorstand Michael Beier sprach von einem historischen Tag. „Mit der heutigen Eröffnung des Wanderweges ist der Traum von der ,Freien Heide‘ Wirklichkeit geworden. Von der militärischen zur friedlichen Nutzung war es ein langer Weg.“ Die Eröffnung des Wanderweges sei ein weiterer Schritt in die Freiheit.

Die mehr als 12 000 Hektar große Heide war jahrzehntelang Übungsgelände für Soldaten, einst der Roten Armee, schließlich der Bundeswehr. 2009 hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die militärische Nutzung als Luft-Boden-Schießplatz untersagt. Im Jahr 2012 wurde der Stiftung ein 4000 Hektar großer Teil überlassen, der vergleichsweise wenig mit Alt-Munition belastet ist. Seither hat die Stiftung nach eigenen Angaben etwa eine halbe Million Euro pro Jahr investiert. Die Suche und Entsorgung von Munition war aufwendig, auch Rastplätze wurden gebaut. Wegen der seltenen Tiere und Pflanzen, die in der Heide leben, darunter Seeadler, Wolf und Wiedehopf, hat das Gelände eine besondere Bedeutung für den Naturschutz, und zwar deutschlandweit. Es ist daher Teil des Nationalen Naturerbes – und das muss gepflegt werden: Dazu zählt das kalte Brennen der Heide, damit das Gelände nicht verwaldet. Die nährstoffarmen offenen Flächen sind laut Stiftung ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, aber in Europa selten geworden. Sie stehen unter dem höchsten europäischen Schutz, der Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).

Nun können Besucher zu Fuß, zu Pferd und mit dem Fahrrad die einzigartige Heide-Landschaft auf dem Weg von Neuglienicke nach Pfalzheim erleben. Weitere sieben Kilometer von Pfalzheim nach Rossow sollen im Herbst fertiggestellt sein. Für die Begleitung der Besucher sind eigens 13 Natur- und Landschaftsführer speziell ausgebildet worden.

Der Landrat von Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt, hofft nun auf zahlreiche Besucher, Einheimische und Touristen. „Das fördert den naturverträglichen Tourismus und die örtliche Wirtschaft“, sagte er. axf

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