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Brandenburg: Frohe Botschaft für Kloster Neuzelle

Brandenburg gibt Ländereien und elf Millionen Euro: Großes Sanierungsprogramm kann beginnen

Neuzelle - Für das Zisterzienserkloster Neuzelle, eins der bedeutendsten Kulturdenkmäler Brandenburgs, soll die Zeit der Unsicherheit ein Ende haben. 2005 kann ein groß angelegtes mehrjähriges Sanierungsprogramm für das Ensemble beginnen, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) dem Tagesspiegel. Den Weg dafür hatte das Kabinett auf Wankas Vorschlag in seiner Sitzung kurz vor Weihnachten freigemacht. Für die weitere Rekonstruktion der rund zehn Kilometer südlich von Eisenhüttenstadt gelegenen Klosteranlage stellt die Landesregierung bis zum Jahr 2011 jährlich zwischen einer und 1,8 Millionen Euro zur Verfügung, insgesamt sind es elf Millionen Euro. Seit 1993 flossen bereits rund elf Millionen Euro aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln in die Sanierung. Der Gesamtaufwand zur Wiederherstellung des Denkmals wird auf 30 Millionen Euro geschätzt.

Das 1268 gegründete Kloster mit seinen zwei Barockkirchen, einem Klostergarten, historischen Repräsentationsgebäuden und einem berühmtem spätgotischen Kreuzgang gehöre „zu den wenigen fast vollständig und einschließlich ihrer Außenanlagen erhaltenen Klosterensembles Europas“, heißt es in dem Kabinettsbeschluss. Die große prunkvolle Klosterkirche ist als „Barockwunder der Mark Brandenburg“ bekannt geworden. Die Wiederherstellung des Stifts Neuzelle und seine kulturelle Belebung, so das Kabinett, seien ein bedeutender Image- und Standortfaktor und ein „wichtiger Motor der regionalen Entwicklung“ im strukturschwachen Ostbrandenburg.

Um die einmalige Anlage zu sanieren, zu pflegen und für sie eine tragfähige dauerhafte öffentliche Nutzung zu finden, hatte die Landesregierung schon 1996 die Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung veranlasst, der auch das 35-Hektar-Grundstück übertragen wurde. Zwar wurde das Kloster Neuzelle seitdem mit Konzerten und vielfältigen Veranstaltungen ein kultureller Anziehungspunkt der Region, der jährlich tausende Besucher anlockt. Doch die Einnahmen reichten nicht aus. „Es war eine Hungerleider-Stiftung“, so Wanka. Das jährliche Defizit wurde vom Land ausgeglichen.

Aber auch das soll sich nun ändern. Das Kabinett beschloss, der Stiftung umfangreiche Ländereien, nämlich rund 9000 Hektar Wald- und Ackerflächen, zu übertragen, aus deren land- und forstwirtschaftlicher Nutzung regelmäßige Erlöse erwirtschaftet werden können. Wanka: „Die Stiftung wird damit wirtschaftlich gesund und stabil.“

Das nach der Wende gegründete staatliche deutsch-polnische Gymnasium in Neuzelle soll zum Ende dieses Schuljahres wegen mangelnder Nachfrage zwar auslaufen. Doch mit den Leipziger Rahn- Schulen hat sich ein Privatschulbetreiber gefunden, der das bilinguale Konzept einer deutsch-polnischen Schule weiterführen will und die Anerkennung als Europa-Schule anstrebt.

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