zum Hauptinhalt
Historie. Bis Ende 2008 war die DC-3 Dakota in Tempelhof stationiert.

© dpa

Brandenburg: Frontal in den Boden

Frühere Abstürze über Berlin endeten tödlich

Stand:

Berlin - Die in 10 655 Exemplaren gebaute DC-3 gilt als sichere und robuste Maschine. Dennoch gab es Abstürze, zuletzt im Herbst 2009 auf den Philippinen: Eine DC-3 streifte mehr als ein Dutzend Häuser in einem Vorort der Hauptstadt Manila und krachte in eine Lagerhalle; mindestens vier Menschen starben. Das Flugzeug hatte gleich nach dem Start zu brennen begonnen – ein technischer Defekt.

In Berlin stürzte ein Rosinenbomber während der Luftbrücke ab: Am 25. Juli 1948 bohrte sich die DC-3 vor dem Haus Handjerystraße 2 in Friedenau frontal in die Erde. Beim Absturz rissen einige Balkone ab, mehrere Zimmer des Hauses brannten aus, Mieter wurden nicht verletzt. Die beiden Piloten starben; eine Gedenktafel erinnert an sie.

Was wäre passiert, wenn die DC-3 in Tempelhof hätte notlanden müssen? „Hypothetische Fragen beantworte ich nicht“, sagt Flughafensprecher Ralf Kunkel dazu. Keine Flugsituation sei mit der anderen identisch, ein Vergleich verbiete sich. Der Pilot hätte auch in Tempelhof versucht, die Maschine sicher notzulanden. In schlimmer Erinnerung ist der Absturz einer „Beechcraft 36“ im Mai 2001 beim Landeanflug auf den Flughafen Tempelhof geblieben. Der Privatflieger war in einem Hinterhof an der Karl-Marx- Straße in Flammen aufgegangen; die beiden Insassen starben. Bewohner wurden durch viel Glück nicht verletzt.

Seitdem wurde viel über Privatflieger über der City diskutiert, verstärkt nach dem Absturz eines Minifliegers vor dem Reichstag 2005. Der Bund verhängte damals ein Flugverbot für Privatflieger innerhalb des S-Bahn-Rings. Erst nach zwei Wochen bekam die Firma eine Ausnahmegenehmigung für ihren Rosinenbomber – das durchs Verbot in seiner Existenz bedrohte Unternehmen war somit gerettet. Auch die „Tante Ju“ der Lufthansa und das Wasserflugzeug dürfen über der City fliegen.

Ärger gab es auch danach. Mehrfach hatten sich Anwohner beschwert, dass die DC-3 zu tief über der Stadt fliege und dadurch zu viel Lärm mache. Im Oktober 2009 wies die Verkehrsverwaltung die Vorwürfe zurück. Es sei „in keinem Fall eine Unterschreitung der Mindestflughöhe festgestellt worden“, hieß es.Ha

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })