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Brandenburg: Frust bei den Grünen

Mitglied beklagt Dominanz Potsdamer Parteistrategen

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Mitglied beklagt Dominanz Potsdamer Parteistrategen Potsdam/Vetschau (ddp/PNN). Bei den Brandenburger Grünen herrscht nach dem Landesparteitag vom Wochenende offenbar Katerstimmung. Viele Delegierte seien frustriert nach Hause gefahren, sagte der Grünen-Fraktionschef im Kreistag Oberspreewald-Lausitz, Winfried Böhmer, am Mittwoch in Vetschau. Betroffen seien insbesondere die Mitglieder aus den Berlin-fernen Regionen. Bei der Wahl der Landesliste für die Landtagswahl hätten sie zusehen müssen, „wie die Übermacht von Delegierten aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark auf egoistische Weise ausschließlich ihre WunschkandidatInnen wählten“. Böhmer betonte: „Das Ergebnis ist niederschmetternd.“ Die Leute auf den ersten acht Listenplätze kämen alle aus dem unmittelbaren Umfeld von Potsdam. Die Zusammensetzung des Landesvorstandes sehe nicht besser aus. Es habe sich eine „Potsdam-Konnexion“ gefunden, die durch ihre „Übermacht“ den gesamten Landesverband dominiere. Gute Leute aus den anderen Regionen hätten keine Chance gehabt. Selbst die Landesvorsitzende Marianne Gehrke sei dem „Kreisverbandsegoismus“ geopfert worden. Die Grünen schädigten damit „gnadenlos“ eine verdienstvolle Spitzenkraft. Der Landesvorstand habe zudem schon im Vorfeld des Parteitages versagt, ergänzte Böhmer. Statt eine fachlich und territorial ausgewogene Spitzenmannschaft aufzustellen, hätten die Vorstandsmitglieder nur ihre eigene Kandidatur im Kopf gehabt. Eine „unmögliche Wahlordnung“ habe den Rest gegeben. Auf Platz 4 und 5 seien lediglich Kandidaten der 3. Wahl gelandet, weil die jeweils Bestplatzierten zuvor „rausgekickt“ worden seien. Nach den Worten von Böhmer grummelt es jetzt in den Kreisverbänden außerhalb des Berliner Speckgürtels. Einzig die Parteidisziplin halte viele davon ab, „offen zu rebellieren“. Die Motivation für den Landtagswahlkampf sei bei vielen dahin.

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