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Brandenburg: Fuchsbandwurm breitet sich in Brandenburg aus

Prenzlau - In Brandenburg breitet sich der Fuchsbandwurm aus. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Wusterhausen hat Zahlen gesammelt, wonach in einigen Landesteilen bereits deutlich mehr Füchse mit dem Wurm infisziert sind als noch in den 90er Jahren.

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Prenzlau - In Brandenburg breitet sich der Fuchsbandwurm aus. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Wusterhausen hat Zahlen gesammelt, wonach in einigen Landesteilen bereits deutlich mehr Füchse mit dem Wurm infisziert sind als noch in den 90er Jahren. Zwar sei eine aktuelle Studie noch nicht abgeschlossen, sagt Instituts-Mitarbeiterin Kirsten Tackmann, aber zumindest „eine deutliche Tendenz“ lasse sich bereits ablesen. So sei der Wurm in den 90ern nur in kleineren Gebieten in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz stark vertreten gewesen. Mittlerweile seien auch andere Landesteile betroffen – zum Beispiel die Uckermark. Mit drei Millimetern Länge ist der Fuchsbandwurm der kleinste Bandwurm, aber auch der gefährlichste: Wird er beim Menschen nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt, führt in den meisten Fällen zum Tod. Eigentlich ist der Mensch im Lebenszyklus des Wurms gar nicht vorgesehen. Wenn der Mensch jedoch mit dem Kot infizierter Füchse in Berührung kommt, kann das verheerende Folgen haben. Nach einer Inkubationszeit von zehn Jahren – die in der Regel ganz ohne Beschwerden verläuft – verbreiten sich die Larven von der Leber aus „tumorartig“ über den ganzen Körper aus, wie Amtstierarzt Wendland sagt. In diesem Stadium könne nur noch die Verbreitung der Larven gestoppt werden – mit lebenslanger Medikamentenbehandlung. Die Nebenwirkungen seien mit denen einer Chemotherapie vergleichbar. Zwar habe es bisher in Brandenburg keine Fälle von menschlichem Befall gegeben, jedoch solle jeder Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, rät Kirsten Tackmann. Gerade in ländlichen Gebieten sei es notwendig, Pilze, Beeren und bodennah wachsendes Obst vor dem Verzehr zu waschen und am besten nicht roh zu verzehren. Wenn möglich, sollte auch der eigene Garten eingezäunt werden, damit der Fuchs seinen Kot nicht im Gemüsebeet ablassen kann. Sebastian Leber

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