Brandenburg: Funkhaus: Mieter hoffen auf den Neuen Käufer des Berliner Areals stellt bald Pläne vor
Berlin - Respektvoll, an Gedankenaustausch interessiert, seriös im Auftreten. So beschreiben die Mieter den ersten Eindruck, den der Käufer des ehemaligen DDR-Funkhauses in der Nalepastraße in Berlin hinterlassen hat.
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Berlin - Respektvoll, an Gedankenaustausch interessiert, seriös im Auftreten. So beschreiben die Mieter den ersten Eindruck, den der Käufer des ehemaligen DDR-Funkhauses in der Nalepastraße in Berlin hinterlassen hat. „Die Hoffnung, dass das Haus eine Zukunft haben wird, hat nun wieder eine Grundlage“, sagte gestern ein Mieter.
Derjenige, der diese Hoffnungen geweckt hat, heißt Albert Ben-David, ist 62 Jahre alt und Bauingenieur. Seine neu gegründete Firma „Keshet Geschäftsführungs GmbH & Co. Radio Center Berlin KG“ hatte vergangene Woche jenen Teil des Geländes erworben, zu dem das Rundfunkzentrum gehört. Preis: 3,9 Millionen Euro. Am Montagabend stellte sich Ben- David erstmals den Nutzern vor. Er warb um Vertrauen und kündigte an, sofort ein Büro an der Nalepastraße beziehen zu wollen. „Wir sind keine Feinde, wir sind Freunde“, so Ben-David.
Am 4. September geht das Grundstück in das Eigentum seiner Firma über. Schon jetzt, so sagt sein Anwalt Volker Heinz, würden das Gelände und die bestehenden Verträge genau geprüft. Sehr bald solle eine Hausverwaltung installiert werden. Und schon heute will Ben-David sich mit Mietern zu Einzelgesprächen treffen. Detaillierte Pläne oder Investitionssummen wolle er dann in fünf bis sechs Wochen vorstellen, hieß es. Die Mieter deuten dies als Anzeichen von Seriosität. „Was wir bisher gehört haben, klingt sehr vernünftig“, sagt Klaus-Peter Beyer, Intendant des auf dem Gelände ansässigen Filmorchesters Babelsberg. Dem hatte der zwischenzeitliche Besitzer gekündigt. Diese Kündigung war jedoch unwirksam, weil bereits ein Auktionator mit der Versteigerung des Geländes beauftragt war.
Es sei eine „neue Qualität, dass ein Investor sich erst einmal kundig machen will und erst dann seine Ziele konkretisiert und öffentlich macht“, so Beyer. Musikproduzent Volker Schneider sieht es ähnlich: „Ich habe einen positiven Eindruck gewonnen.“
Seit Monaten gibt es Aufregung um das Areal. Im November hatte es die Liegenschaftsgesellschaft Sachsen-Anhalts (Limsa) für 350 000 Euro an eine Baufirma aus Sachsen-Anhalt verkauft. Diesen Verkauf zum Schnäppchenpreis prüft derzeit der Landesrechnungshof. mne
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