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Brandenburg: Für das eigene Versagen blutig gerächt?

Sachsens und Brandenburgs Polizei ermitteln nach Doppelmord und Suizid – 26-jähriger Brandenburger tötet zwei Frauen und sich selbst

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Neureetz/Dresden - Nach dem Doppelmord an zwei Frauen in Brandenburg und Sachsen sowie dem Selbstmord des mutmaßlichen Täters vor Ostern ermittelt die Polizei zu Motiv und Tathergang. Spezialisten werteten unter anderem die Computer- und Telefondaten des 26-jährigen Brandenburgers Rene D. an dessen Studienort Dresden aus, von dem sich die Ermittler Aufschlüsse über die Hintergründe ergeben. Fest steht seit Montag, dass der Student beide Frauen erschglagen hat. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden gestern. eine der beiden Freuen sei vermutlich bereits am Mittwoch getötet worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei tötete der Student zunächst seine 19-jährige Stiefschwester Maria W. in Dresden und dann eine 20-jährige Nachbarin Sophie B. im märkischen Neureetz nahe Bad Freienwalde. Anschließend vergiftete er sich in seinem Auto in Neureetz. Einem Abschiedsbrief zufolge wollte er sich an den Frauen für sein Versagen im Studium rächen.

Auch die Behörden in Brandenburg ermittelten weiter intensiv, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Frankfurt (Oder). Details zu den bisherigen Ergebnissen nannte er aber nicht. Derzeit werde unter anderem untersucht, welche Substanz der 26-Jährige zu sich genommen habe, um sich selbst zu töten.

Die drei Leichen waren am Karfreitag im ostbrandenburgischen Neureetz und in Dresden gefunden worden. Die Polizei hatte in beiden Orten nach einer Vermisstenanzeige Haupt- und den Nebenwohnsitz des 26-Jährigen durchsucht. Die Eltern der 19-jährigen Stiefschwester des Mannes hatten am Gründonnerstag das Verschwinden der jungen Frau gemeldet. Sie hatte sich Medienberichten zufolge nach einem Besuch ihres Stiefbruders in Dresden nicht mehr bei ihren Eltern gemeldet.

Die Brandenburger Polizei bat daraufhin sächsische Kollegen um die Überprüfung der Nebenwohnung des Mannes in Dresden-Plauen. Dort entdeckten Beamte die Leiche der 19-Jährigen.

Auf einem Computer fanden sie den Abschiedsbrief des Studenten. Darin bezichtigte er sich eines weiteren Verbrechens. Die Leiche des zweiten Opfers entdeckten Polizisten in der Hauptwohnung des Mannes in Neureetz, wo er bei seinen Großeltern lebte. Bei der 20-jährigen Frau handelte es sich um die Tochter eines Nachbarn. Medienberichte, wonach sie eine frühere Freundin des Mannes war, bestätigte die Polizei bislang nicht.

Laut „Bild am Sonntag“ war der Student am Mittwoch zunächst in Neureetz bei seinem Großvater gewesen und hatte sich auch mit der angeblichen Ex-Freundin getroffen, die er dann vermutlich noch am selben Tag getötet hatte. Am nächsten Tag habe er seine Stiefschwester in Spremberg (Brandenburg) bei den dort lebenden Eltern abgeholt und sei mit ihr nach Dresden gefahren, um sie ebenfalls umzubringen.

Die Leiche des mutmaßlichen Täters fanden Kriminalisten schließlich in der Nähe der Neureetzer Wohnung in einem Auto. Medienberichten zufolge soll sich der 26-Jährige mit einem Cocktail aus Tabletten und Alkohol getötet haben.

In seinem Abschiedsbrief nannte der Mann zudem die Vornamen weiterer Frauen. Ermittlungen zur Identität der Frauen liefen auch am Montag noch, sagte der Frankfurter Polizeisprecher. Sie seien jedoch nicht in Gefahr gewesen, denn der Mann habe sich nur der zwei Tötungsdelikte bezichtigt. Eine der im Abschiedsbrife genannten Frauen machte die Polizei am Samstg ausfindig. Der nördlich von Dresden lebenden Frau ging es nach nach Polizeiangaben gut.

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