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René Poppel, Badleiter Bernauer Freibäder, prüft die Wasserqualität im Freibad Waldfrieden.

© dpa/Patrick Pleul

Für die Sicherheit ist gesorgt: Genügend Rettungsschwimmer für Brandenburgs Badestellen

Das liegt auch an einer intensiven Ausbildung von Nachwuchs im vergangenen Jahr. Die Verbände suchen aber weiterhin ehrenamtliche Helfer.

Von Christian Bark

Dem Badesommer steht nichts mehr im Wege: In nahezu allen Freibädern und an offiziellen Badestellen in Brandenburg ist mittlerweile die Saison eröffnet. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, gibt es aktuell keine Probleme, dafür ausreichend Rettungsschwimmer zu finden.

Zwar hatten Verbände wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aufgrund der Corona-Pandemie zuletzt nicht genügend Rettungsschwimmer ausbilden können, im vergangenen Jahr konnten sie das aber wieder aufholen. „Es ist uns gelungen, die Ausbildungszahlen deutlich zu steigern“, sagt der Sprecher des DLRG-Landesverbands, Daniel Keip. Mittlerweile sei das Vor-Corona-Jahr 2019 deutlich übertroffen worden. 906 Rettungsschwimmer und Juniorretter konnten 2022 ausgebildet werden, 166 mehr als noch vor vier Jahren, rechnet er vor.

Baywatch in Brandenburg geht nur ehrenamtlich.

Daniel Keip, Sprecher des DLRG-Landesverbands

Trotz der Erfolge suchen die Verbände weiterhin ehrenamtliche Helfer und Rettungsschwimmer. „Baywatch in Brandenburg geht nur ehrenamtlich. Und unsere 4000 Mitglieder reichen nicht aus, um im ganzen Land zu jeder Zeit jede Badestelle abzusichern“, sagt Keip.

Von den 1800 Ehrenamtlern der DRK-Wasserwacht sind laut Sprecherin Nathalie Meng zwei Drittel für den Einsatz an Badestellen qualifiziert. „Aus der schwierigen Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt entstehen mitunter Defizite in der Verfügbarkeit von Rettungsschwimmern“, erläutert sie. Derzeit suche vor allem der DRK-Kreisverband Lausitz weitere Rettungsschwimmer. In vielen anderen DRK-Kreisverbänden Brandenburgs verfügten die Wasserwachten ihren Angaben zufolge aber über ausreichend Einsatzkräfte.

Das DRK betreut unter anderem auch in Bernau (Barnim) das Freibad Waldfrieden, das Waldbad am Liepnitzsee bei Wandlitz und die Plansche. „Die Betreuung durch Rettungsschwimmer sieht in dieser Saison sehr gut aus“, freut sich die Bernauer Stadtsprecherin Nancy Kersten-Köhn. Es gebe ein Dutzend ehrenamtlicher junger Kräfte, die dafür zur Verfügung stünden.

Aufwendige Suche in Potsdam

Die von der Stadt Potsdam betriebenen zwei Strandbäder und drei offiziellen Badestellen können laut Stadtsprecherin Juliane Güldner alle mit den benötigten Rettungsschwimmern besetzt werden. „Jedoch war die Suche dieses Jahr aufwendiger“, berichtet sie.

Sofern noch nicht so viel Betrieb ist, kann ein Rettungsschwimmer das Freibad der „Lagune“ in Cottbus beaufsichtigen. „Bei Hochbetrieb setzen wir zwei Rettungsschwimmer ein“, sagt Geschäftsführer Roland Kalkowski. Personalmangel gebe es im Bad nicht.

Das Jahnbad in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) ist aktuell mit einer Fachangestellten für Bäderbetriebe und einem Rettungsschwimmer besetzt, wie Stadtsprecherin Michaela Ott mitteilt. Falle ein Rettungsschwimmer krankheitsbedingt aus, unterstütze die Stadt mit einer Aushilfe.

„Wir haben eine gute Auswahl von Rettungsschwimmern, auf die wir zurückgreifen können“, berichtet auch der Geschäftsführer des Freibads Kiebitzberge in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark), Markus Schmidt. Er hat 30 Leute zur Verfügung. „An heißen Tagen benötigen wir sechs Rettungsschwimmer und gern auch mal zwei mehr“, sagt er. Sollte es nicht genügend Rettungsschwimmer geben, müsse die Zahl der Badegäste reduziert werden. Bei Totalausfall drohe sogar die Schließung des Badebetriebes. (dpa)

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