zum Hauptinhalt

Brandenburg: „Gedächtnis“ der regionalen Wirtschaft

Geschäftsberichte, Verträge und Warenzeichen sollen zu einer wissenschaftlichen Sammlung werden

Stand:

Berlin - Es geht um ein „Gedächtnis“ der regionalen Wirtschaft: Mit historischen Unterlagen von Geschäftsberichten bis zu Verträgen und Warenzeichen will ein neues Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv (BBWA) eine wissenschaftliche Sammlung aufbauen.

Das Vorhaben eines privaten Trägervereins wird von mehreren Verbänden und Unternehmen wie dem Pharmakonzern Bayer Schering als Förderern unterstützt. Schrittweise eingerichtet werden soll das Archiv auf knapp 300 Quadratmetern Mietfläche in einem Gebäudekomplex der ehemaligen Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin-Reinickendorf.

Auch interessierte Mittelständler können Unterlagen abgeben.    „Firmen sollten nicht zum Reißwolf gehen, sondern sich bei uns melden“, sagt die Vize-Vereinsvorsitzende und Historikerin Maria Borgmann. Am kommenden Samstag ist die offizielle Eröffnung geplant, mit der die Initiatoren ihr Vorhaben auch bei Unternehmern in Berlin und Brandenburg bekannter machen wollen. Denn mancher Inhaber denkt im Trubel des Tagesgeschäfts kaum an spätere Zeiten oder ein eigenes Firmenarchiv – und wünscht sich beim runden Geschäftsjubiläum, er hätte wertvolle Unterlagen doch aufbewahrt.

Die Macher des Wirtschaftsarchivs wollen ihre Sammlung nach und nach einrichten, aufbereiten und vergrößern. Den Grundstock bilden fast 1000 Regalmeter unerforschten Materials. Darunter seien auch Tausende Akten der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) seit 1945, erläutert Vereinsvorstand Beate Schreiber. Unterlagen einer Brotfabrik stehen ebenfalls auf der Bestandsliste. Dabei zielt das Interesse der Historiker auf Fotos und Filme, Tonaufnahmen und Gemälde, Korrespondenzen oder Lagekarten von Betriebsgeländen. Die Geschichte von Firmen soll ebenso dokumentiert werden wie von Wirtschaftsverbänden und Freiberuflern in ihren Kanzleien und Praxen.

Zum Start ist das Archiv, das auch eine wirtschaftshistorische Bibliothek bekommen soll, dienstags zwischen 14.00 und 18.00 Uhr geöffnet. Interessierte können zudem unter der Adresse mail bb-wa.de einen Termin vereinbaren.

Sascha Meyer

Mehr dazu im Internet:

www.bb-wa.de

Sascha MeyerD

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })