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Brandenburg: Gefahr: Der Oder fehlen Überschwemmungsflächen

Die 850 Kilometer lange Oder ist bis heute in weiten Teilen weitgehend naturbelassen. Nur im südpolnischen Abschnitt zwischen Kedzierzyn-Kozle und Brzeg Dolny wird sie durch 23 Staustufen reguliert.

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Die 850 Kilometer lange Oder ist bis heute in weiten Teilen weitgehend naturbelassen. Nur im südpolnischen Abschnitt zwischen Kedzierzyn-Kozle und Brzeg Dolny wird sie durch 23 Staustufen reguliert. Wegen häufiger Niedrig- und Hochwasserstände ist der Fluss für die Schifffahrt oft nicht nutzbar. Warschau legte daher das Ausbauprogramm „Odra 2006“ auf, um auch unterhalb des regulierten Abschnitts die Tauchtiefe zu erhöhen. Nach Protesten von Naturschützern wird momentan allerdings nur die Staustufe bei Malczyce nordwestlich von Wroclaw (Breslau) gebaut. Der Deichbau ließ in vergangenen Jahrhunderten die natürlichen Überschwemmungsflächen des Flusses stark zusammenschrumpfen. Von den ursprünglich 3700 Quadratkilometer Flussauen sind heute nach WWF-Angaben nur noch 970 Quadratkilometer vorhanden. Bei Hochwasser reiche dieser Raum nicht aus. Die deutsche Seite sei bei der Jahrhundertflut von 1997 nur deshalb relativ glimpflich davon gekommen, weil in Polen die Deiche brachen und die Oder sich so ihre natürlichen Retentionsflächen zurückholte. Damals waren insgesamt 2050 Quadratkilometer überschwemmt gewesen. Das „Natura 2000“-Netzwerk der EU setzt sich laut WWF aus der Vogelschutz-Richtlinie und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zusammen. Alle EU-Länder und auch die Beitrittsstaaten müssen dafür Gebiete mit bedrohten oder geschützten Arten melden. Es handle sich dabei nicht um strikte Schutzgebiete. Investitionen seien dort weiterhin möglich, die Natur dürfe aber nicht zerstört werden, und es müssten stets ökologische Alternativen gesucht werden.

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