Brandenburg: Gefangener in Berliner Klinik gestorben
Berlin - Erneut ist ein Gefangener aus der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel gestorben. Wie eine Justizsprecherin bestätigte, starb der 62-Jährige gestern im öffentlichen Humboldt-Krankenhaus am Nordgraben.
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Berlin - Erneut ist ein Gefangener aus der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel gestorben. Wie eine Justizsprecherin bestätigte, starb der 62-Jährige gestern im öffentlichen Humboldt-Krankenhaus am Nordgraben. Dort habe er sich seit Dienstag befunden, da er seit Sonntag über gesundheitliche Probleme wie Atemnot und Herz-Kreislaufbeschwerden geklagt habe. Woran genau der Mann gestorben ist, werde geprüft. „Eine Obduktion ist angeordnet“, sagte die Sprecherin.
Dietmar D. hatte eine neunjährige Haftstrafe wegen Bankraubes verbüßt und war seit zwei Jahren in Sicherungsverwahrung. Ein Mithäftling meldete sich beim „Tagesspiegel“ und berichtete, der gestorbene Gefangene habe einen Schlaganfall erlitten. Der Mithäftling kritisierte, dass Dietmar D. seit Langem trotz starker Schmerzen in der JVA nicht ausreichend medizinisch versorgt worden sei. „Er saß in seiner Zelle und konnte sich kaum bewegen vor Schmerzen. Doch die Justizvollzugsbeamten haben sich überhaupt nicht gekümmert.“ Dietmar D. soll nach seinen Angaben sogar als Simulant beschimpft worden sein. Der Mithäftling vermutet, dass die Verantwortlichen ihn nicht früher in eine Klinik geschickt hätten, „weil das zu teuer war in D.s Fall: Es mussten ihn zwei Leute in der Klinik Tag und Nacht bewachen.“ Aus der Justizverwaltung hieß es, die Vorwürfe würden geprüft.
Wegen der Haftbedingungen und illegalen Handels Bediensteter mit Medikamenten war die Verwaltung in den vergangenen Wochen in die Kritik geraten. tabu
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