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Zoff um Lärm. Die Anwohner fordern die Änderung der Flugrouten.

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Brandenburg: Gemeinden: Flughafen soll später eröffnen Betrieb erst nach erfüllten Forderungen

Schönefeld - Der neue Flughafen in Schönefeld soll seinen Betrieb erst aufnehmen, wenn Forderungen zur Nachtruhe und den Flugrouten erfüllt sind. Dies fordert die Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden.

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Schönefeld - Der neue Flughafen in Schönefeld soll seinen Betrieb erst aufnehmen, wenn Forderungen zur Nachtruhe und den Flugrouten erfüllt sind. Dies fordert die Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden. Die Forderungen nach einem Baustopp übernehme die Schutzgemeinschaft dagegen nicht, teilte deren Vorsitzender Carl Ahlgrimm mit, der Bürgermeister in Großbeeren ist. Nach derzeitigen Plänen soll der Flughafen am 3. Juni 2012 eröffnet werden.

Die Schutzgemeinschaft fordert ein striktes Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr. Nach den Plänen der Flughafengesellschaft soll es nur von 0 Uhr bis 5 Uhr keine regulären Flüge geben. Klagen dagegen will das Bundesverwaltungsgericht im kommenden Jahr entscheiden. Zudem müssten die Flugrouten so festgelegt werden, dass möglichst wenig Menschen vom Krach betroffen seien, fordert die Schutzgemeinschaft. Dabei dürfe man sich nicht an den Interessen der Fluggesellschaften oder dem möglichen Wunsch der Flugsicherung nach einer Minimierung des Personalaufwandes orientieren. Sie verlangt zudem einen finanziellen Ausgleich für die besonders durch den neuen Flughafen betroffenen Kommunen, erbracht durch eine Fluggastabgabe. Erst wenn diese Forderungen erfüllt seien, dürfe der Flughafen in Betrieb gehen.

Die Flugrouten, die zum Teil auch über Berlin führen sollen, müssten „offen und transparent“ mit der Flugsicherung festgelegt werden, fordert der Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen, Volker Ratzmann. Die Betroffenen hätten ein Recht darauf, schnell informiert zu werden, um sich wehren zu können.

Von den vorgeschlagenen Routen der Flugsicherung sind viele Anwohner überrascht worden, da die Routen auch über Gebiete führen, die im Genehmigungsverfahren dafür nicht vorgesehen waren. Die Flughafenplaner erklären, sie seien über abweichende Routen nicht informiert worden, während es bei der Flugsicherung heißt, man habe im Planungsverfahren mehrfach auf die Routenabweichungen verwiesen. Klaus Kurpjuweit

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