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Lohnendes Revier. Das ist der Berliner Speckgürtel für Einbrecher.

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Brandenburg: Gemeinsam gegen die Diebesbanden

Mehr Beamte für die Sondereinheit GEG

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Potsdam - Wenn Diebe auf Beutezug gehen, machen sie auch vor Ländergrenzen nicht halt. So ist der Speckgürtel von Berlin mit den Brandenburger Umlandgemeinden besonders stark von Einbruchsdiebstählen betroffen: Laut Polizei sind es knapp 45 Prozent der Fälle. Um in der Region solche Verbrechen besser bekämpfen zu können, wurde im Jahr 2005 die Gemeinsame Ermittlungsgruppe (GEG) Berlin-Brandenburg gegründet und Anfang 2014 aufgestockt wurde. Nun sind jeweils neun Beamte aus beiden Bundesländern in der Sondereinheit vertreten, die binnen acht Jahren rund 2300 Fälle bandenmäßiger länderübergreifender Eigentumskriminalität bearbeitet hat.

Schmuck, Bargeld, elektronische Geräte, Besteck, Münzsammlungen: „Als Diebesgut wird insbesondere leicht zu transportierende Ware sowie leicht verwertbare Ware bevorzugt“, sagt Karina Schulter vom Landeskriminalamt in Eberswalde. Als ob das noch nicht genug wäre, transportierten Täter ihre Beute teilweise mit Fahrzeugen ihrer Opfer ab, sofern es sich ausnahmsweise doch einmal um größere Gegenstände gehandelt habe.

So nahmen die Ermittler der GEG beispielsweise im Frühjahr 2014 sieben Verdächtige wegen schweren Bandendiebstahls fest – sie sollen in mehr als 30 Fällen in Einfamilienhäuser eingebrochen sein. Ein anderer Fall: Ebenfalls sieben Verdächtige sollen seit Jahren in Geschäftsräume eingebrochen und Geldautomaten in Brandenburg und Berlin, aber auch Sachsen-Anhalt gesprengt haben. Der Schaden liegt bei mindestens 400 000 Euro.

Zwischen 2005 und 2012 hatten die GEG-Beamten den Angaben zufolge exakt 2 306 Fälle von banden- und gewerbsmäßiger, länderübergreifender Eigentumskriminalität auf ihren Schreibtischen. Im selben Zeitraum habe es 166 Festnahmen und 135 Haftbefehle gegeben. Aufgrund der Ermittlungen seien zudem 67 Urteile an Gerichten ergangen – zu insgesamt 151 Jahren Freiheitsstrafe. Hinzu kommt die Bilanz für das vergangene Jahr: 396 Verfahren und 53 ermittelte Tatverdächtige.

Im Frühjahr hatte Brandenburgs Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik gesagt, dass die Eigentumskriminalität in all ihren Ausprägungen das Hauptproblem sei. Die personelle Verstärkung der GEG trage zur „engeren Vernetzung der Sicherheitsbehörden in der gesamten Metropolregion“ bei. Laut der veröffentlichten Statistik gab es 2013 in Brandenburg rund 83 500 Diebstahlsdelikte. Eingebrochen wurde landesweit in etwa 4 000 Wohnungen und Einfamilienhäuser. Im Jahr 2012 waren es 3 735. Hierbei wird die Aufklärungsquote mit 21,5 Prozent angegeben. Im „engeren Verflechtungsraum“ rund um Berlin waren es im vergangenen Jahr zum Beispiel 2 482 erfasste besonders schwere Diebstähle aus Wohnungen – die Aufklärungsquote lag hier laut Statistik bei 15,3 Prozent. Leticia Witte

Leticia Witte

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