Brandenburg: Gemeinsam um Aufmerksamkeit
Wirtschaftsminister Junghanns besuchte regionale Unternehmen auf der CeBIT
Stand:
Wirtschaftsminister Junghanns besuchte regionale Unternehmen auf der CeBIT Hannover. Berlin und Brandenburg haben endlich zusammengefunden, zumindest auf der CeBIT. Über 200 Unternehmen aus der Region präsentieren sich derzeit bei der weltweit größten Computerfachmesse in Hannover. 40 von ihnen zusammen auf drei Gemeinschaftsständen unter dem Motto „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg". Zum ersten Mal stellen sie sich hier als regionaler Technologieverbund vor. Am Donnerstag besuchte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) einige dieser Unternehmen, um sich über deren aktuelle Entwicklungen zu informieren. So stellte Andreas Rademacher, Geschäftsführer der NGZ Geldzählmaschinen mbH & Co. KG aus Dahlewitz, mit dem Banknotenzähler F-5000 das neuste Modell des Kleinunternehmens vor, das mit höherer Sicherheit und geringerem Zeitaufwand arbeiten soll. Rademacher erklärte, dass vor allem Berlin ein guter Markt für die eigenen Produkte sei, im Gegensatz zum Land Brandenburg Das dort herrschende Verkaufsverhalten sei beklagenswert. Ein Einwand, der an einigen Ständen zu hören war. Trotzdem gaben sich viele Unternehmen optimistisch, erhoffen sie sich von der CeBIT, die am ersten Tag mehr Besucher zählte als im Vorjahr, neben zahlreichen Impulsen auch manchen neuen Auftrag. Während die Stände der kleineren Unternehmen oft gesucht werden mussten, legten Branchenführer wie Microsoft, SAP oder O2 Wert auf Größe. So präsentierte der Telekommunikationsanbieter O2, der in Teltow ein großes Callcenter betreibt, am firmenblauen Stand mit lautstarken Showeinlagen ein neues System der Musikübertragung. Über das UMTS-Netz, das noch in diesem Jahr in Deutschland in Betrieb genommen werden soll, können dann über ein Mobilfunktelefon schnell ausgewählte Lieder auf ein MP3ähnliches Abspielgeräte geladen werden. Ähnlich wie bei den Fotohandys, die vor allem im vergangenen Weihnachtsgeschäft reißend Absatz gefunden haben und so der Branche ein Umsatzplus von 20 Prozent bescherten, erhoffen sich die Mobilfunkanbieter von der Einführung des UMTS-Netzes derartige Höhenflüge. Die SAP AG aus Walldorf überraschte Ulrich Junghanns mit einem klaren Vorschlag. So stellte Vertriebsleiter Ralf-Peter Rembor eine Internetanwendung zur Vereinfachung von Behördengängen vor. So würden sich bestimmte Anträge über das Internet ausfüllen und versenden. Ein System, das SAP derzeit erfolgreich in Zusammenarbeit mit der Zukunftsagentur Brandenburg betreibt. Rembor schlug vor, dass SAP sich bei einem derartigen Pilotprojekt mit dem Land Brandenburg als Sponsor und Entwickler beteiligen würde. Junghanns bezeichnete den Vorschlag als „interessanten Ansatz“, der eine neue Qualität verspreche. Doch für Zusagen war er nicht gekommen. Auf den drei Gemeinschaftsständen „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg" stellten sich neben der Telco Tech GmbH und der VI Telefilter SAM-Products aus Teltow auch die Universität und die Fachhochschule (FH) Potsdam mit Kooperationsprojekten vor. So wurde vom Fachbereich Design der FH ein Verfahren zur Modellentwicklung vorgestellt. Anhand von Digitalfotografien eines Autos wurde ein 3D-Datensatz entwickelt, der die Originalmaße in einem Maßstab von 1 zu 87 überträgt. Wird dieser Datensatz an eine CNC-Fräse übermittelt, kann sofort das gewünschte Modellfahrzeug hergestellt werden. Und, so erklärte Georg Bergmann von der FH manch Ungläubigem, einen Markt für derartige Modell gäbe es, denn so ein Miniauto könne sich bis zu 50 000 Mal verkaufen. Dirk Becker
Dirk Becker
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: