Brandenburg: Germanwings: Wachstum in Schönefeld
Schönefeld - Auf dem Restauranttresen türmen sich noch die Apfelsinen. Dabei ist die Farbe Orange out im neuen Terminal D des Flughafens Schönefeld, denn der britische Billigflieger Easyjet bleibt anders als zuerst geplant nun doch lieber in dem bereits in seiner Farbe dekorierten Terminal B.
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Schönefeld - Auf dem Restauranttresen türmen sich noch die Apfelsinen. Dabei ist die Farbe Orange out im neuen Terminal D des Flughafens Schönefeld, denn der britische Billigflieger Easyjet bleibt anders als zuerst geplant nun doch lieber in dem bereits in seiner Farbe dekorierten Terminal B. Die noch weißen Wänden des zwölf Millionen Euro teuren Neubaus werden dafür jetzt in Brombeer gestrichen , der Farbe des deutschen Wettbewerbers Germanwings. „Berlin hat für uns die absolut höchste Priorität“, sagt Geschäftsführer Joachim Klein.
Das war nicht immer so. Im Sommer hatte die Lufthansa-Tochter ihr groß angekündigtes Berlin-Engagement wieder abgesagt. Die für Schönefeld vorgesehenen Zusatzjets wurden in Hamburg stationiert, um nicht auch in der Hansestadt die Führungsposition an Easyjet zu verlieren. Daraufhin bot das Schönefelder Management das ursprünglich für Germanwings geplante neue Terminal D den Briten an. Die gaben sich auch interessiert, machten aber schließlich doch einen Rückzieher. „Da unsere Jets weiter neben dem Terminal B parken, wären die Wege für unsere Passagiere zu weit gewesen“, sagt Easyjet-Sprecher Oliver Aust.
Jetzt ist Germanwings wieder am Zug. Für das zur Neige gehende Geschäftsjahr rechnet Geschäftsführer Klein mit rund einer Million Passagieren, im Jahr 2006 sollen es 1,5 Millionen werden. Auf der Strecke nach Köln/Bonn soll es zusätzliche Flüge geben, ferner denke man an neue Ziele im Osten, zum Beispiel St. Petersburg. Aber auch die bereits für diesen Winter geplanten, aber mangels Nachfrage wieder gestrichenen Routen nach Prag und Warschau, seien weiter im Gespräch. Ferner will der deutsche Billigflieger jetzt auch Verbindungen zu kleinen und mittleren Flughäfen prüfen. Da die bestellten Airbusse nur nach und nach geliefert werden, will Germanwings erst ab 2007 richtig in Schönefeld loslegen und dann zwei Millionen Fluggäste im Jahr befördern. Auch die Zahl der Jobs soll dann steigen. Von den geplanten 120 Stellen in Schönefeld wurden nach Angaben eines Firmensprechers bisher rund 70 geschaffen. Ob Germanwings aber das ehrgeizige Ziel, an allen seiner Standorte Marktführer zu werden, auch in Berlin erreicht, ist angesichts der raschen Expansion von Easyjet mit rund 2,5 Millionen Schönefeld-Passagieren in diesem Jahr fraglich. „Das wird schwer“, räumt Klein ein. Rainer W. During
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