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Brandenburg: Geschäftsabschlüsse in Milliardenhöhe

ILA 2004 in Schönefeld beendet: Luft- und Raumfahrtindustrie vor Aufschwung

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ILA 2004 in Schönefeld beendet: Luft- und Raumfahrtindustrie vor Aufschwung Berlin - Für die Luft- und Raumfahrtindustrie hellt sich der Konjunkturhimmel zunehmend auf. Nach mehreren Krisenjahren erwartet die Branche in den nächsten Monaten und verstärkt im kommenden Jahr auch in der zivilen Luftfahrt einen Aufschwung. Von der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) 2004 in Berlin sei dafür ein „ganz deutliches Aufbruchsignal“ ausgegangen, erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Hans-Joachim Gante, zum Abschluss der siebentägigen Messe. „Wir haben Geschäftsabschlüsse erlebt, die in unserer Branche positive Zeichen gesetzt haben“. An erster Stelle steht dabei der Vertrag über die Produktion von 30 Ariane-5-Trägerraketen im Wert von drei Milliarden Euro bis 2010. Der Kontrakt wurde gleich zu Beginn der Messe im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) unterzeichnet. Mit dem Projekt sieht der Kanzler die Krise nach dem gescheiterten Jungfernflug der neuesten Ariane-Rakete im Dezember 2002 überwunden. Eine Premiere erlebte die Messe mit dem NH90. Vier Jahre nach der Fertigungsfreigabe auf der ILA 2000 absolvierte der erste Serienhubschrauber dieses Typs aus dem deutschen Eurocopter-Werk Donauwörth seinen Erstflug. Mit 80 Bestellungen und 54 Optionen gehört die Bundeswehr zu den größten Abnehmern des taktischen Marine- und Transporthubschraubers. Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) bezeichnete den Drehflügler als „fliegenden Beweis für die Leistungsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie“. Zum zweiten Mal nach 2002 hatte es sich der Kanzler nicht nehmen lassen, die Luftfahrtschau zu eröffnen. Dabei lobte er die Leistungsfähigkeit der Branche, der auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten „der Schritt von der Innovation zur Produktion“ gelungen sei. Als einen Motor der technologischen Entwicklung würdigte Schröder das geplante europäische Satellitennavigationssystem Galileo - ein Konkurrent des amerikanischen GPS-Systems. Die Branche selbst sieht sich gut aufgestellt. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. Das lag im Wesentlichen an der Umsetzung der militärischen Programme wie Eurofighter, Tiger und NH90. Mittlerweile macht der Umsatz der militärischen Luftfahrt 31,3 Prozent nach 27,6 Prozent im Jahr 2002 aus. Darüber hinaus sind die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung mit einem Anteil am Branchenumsatz von 17 Prozent im Jahr 2003 so hoch wie in keinem anderen Industriesektor. In Anknüpfung an die Innovationsoffensive der Bundesregierung stellte der BDLI auf der ILA ein Strategiepapier mit dem Titel „Power-Innovator Luft- und Raumfahrt“ vor. Darin werden elf Technologiebereiche benannt, in denen die Forschungskapazitäten gebündelt werden sollen. Die Palette reicht von lasergestützter Kommunikation und Datenübertragung über Neuentwicklungen im Sicherheitsbereich bis hin zu unbemannten Geräten zur Aufklärung und Überwachung. Zugleich forderte der BDLI von Bund und Länden eine deutliche Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Bereits ab kommendem Jahr müsse hier eine Anhebung um vier auf 21 Milliarden Euro erfolgen, wenn die Politik ihr selbst gestecktes Innovationsziel erreichen wolle, sagte BDLI-Präsident Rainer Hertrich. Um auch künftig in der Liga der führenden Industrienationen mitspielen zu können, müsse Deutschland die entscheidende Schwelle von drei Prozent Investitionen in diesem Bereich überschreiten.

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