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POSITION: Geschlechterfragen

Frauen gehören in die Aufsichtsräte kommunaler Unternehmen Von Sabine Tischendorf

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Wenn in den kommunalen Unternehmen Themen der Gleichstellung, bezogen auf Arbeitszeit, Arbeitsort, Kinderbetreuung und Bezahlung behandelt werden, ist es wichtig, dass Männer und Frauen in diesen Aufsichtsräten sitzen.

Frauen müssen diese Fragen aus ihrer Geschlechterrolle genauso beantworten wie Männer. Dazu ist es notwendig, dass beide Geschlechter an einem Tisch sitzen. Und in der heutigen Arbeitswelt sollte dieses selbstverständlich sein. Denn gerade die Vorteile gemischt besetzter Aufsichtsgremien sind nachgewiesen.

Was auf Bundesebene bereits praktiziert wird, kommt bislang in Brandenburg nicht vor. Daher ist es am 16. November 2016 so weit. Aus den Reihen der Grünen, der Linken, der SPD und ein wenig später auch der CDU kommen Frauen zusammen, um den Verband der Brandenburgischen Aufsichtsrätinnen zu gründen.

Ich bin seit mehreren Jahren damit beschäftigt, die Männer und Frauen in der SPD davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, die Aufsichtsratsposten, die kommunale Fraktionen innehaben, zur Hälfte mit Frauen zu besetzen.

Mitunter kann ein solches Aufsichtsgremium auch gar nicht paritätisch besetzt werden, weil es gar nicht ausreichend Frauen gibt, die sich eine solche Rolle beziehungsweise Funktion zutrauen. Der Verband soll Frauen für Aufsichtsratstätigkeiten motivieren und auch fit machen. Darüber hinaus können sich die Frauen in einem eigenen Netzwerk über gleichartige Fragestellungen der Praxis austauschen.

Die Vernetzung der Frauen in den Aufsichtsräten über Parteigrenzen hinweg ist dem Verband wichtig, weil Geschlechterfragen nicht von Parteigrenzen abhängig sind. Zwar hat die SPD auf ihrem letzten Landesparteitag beschlossen, ihren Fraktionen vor Ort die hälftige Besetzung von Aufsichtsratssitzen mit Frauen ans Herz zu legen. Dennoch ist die Umsetzung und die Einsicht in die Notwendigkeit bei allen Parteien ein mühsamer Weg.

Außerdem will der Verband für Nachwuchs sorgen – natürlich weiblichen – für die Aufsichtsräte der Zukunft.

Die Autorin ist brandenburgische Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Mitglied im Landesvorstand der SPD und berät als selbstständige Unternehmerin Kommunen und deren Unternehmen

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