Brandenburg: Gewerkschaft führt Gütesiegel für Saisonarbeiter-Betriebe ein
Potsdam - Zum Start der Erntesaison hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)Brandenburg eine Initiative gegen Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern gestartet. Die Gewerkschaft wolle über eine spezielle Zertifizierung unseriöse Arbeitgeber in der Landwirtschaft „enttarnen“, sagte ein Sprecher gestern in Potsdam.
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Potsdam - Zum Start der Erntesaison hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)Brandenburg eine Initiative gegen Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern gestartet. Die Gewerkschaft wolle über eine spezielle Zertifizierung unseriöse Arbeitgeber in der Landwirtschaft „enttarnen“, sagte ein Sprecher gestern in Potsdam. Dazu sei das Gütesiegel „Faire Saisonarbeit“ entwickelt worden. Dieses werde an Arbeitgeber vergeben, die Mindeststandards bei der Beschäftigung von Erntehelfern einhalten. Die Initiative werde von der Europäischen Kommission unterstützt.
Der IG-BAU-Bezirksvorsitzende Rudi Wiggert betonte, die Arbeitsbedingungen für Erntehelfer sorgten jedes Jahr für negative Schlagzeilen. Immer wieder würden Erntehelfer zu „Hungerlöhnen“ beschäftigt oder menschenunwürdig in Containern untergebracht. Mit dem Qualitätssiegel könnten Betriebe jetzt erstmals nachweisen, dass bei ihnen „ordentliche Arbeitsbedingungen herrschen“. Der Lohn der von der Arbeitsagentur vermittelten einheimischen und ausländischen Arbeitskräfte richte sich nach dem ortsüblichen Durchschnitt, fügte Wiggert hinzu. Im Osten Deutschlands seien das 6,35 Euro brutto pro Stunde. ddp
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