Brandenburg: Glamour in der Mark
Hohenzollern-Prinz und Ex-Minister bei Hubertusjagd am Storkower See
Stand:
Hohenzollern-Prinz und Ex-Minister bei Hubertusjagd am Storkower See Storkow - Es ist ein farbenfrohes Bild: Sogar die Sonne kommt heraus, als die rund 80 Reiter in ihren grünen, roten und blauen Jagdröcken auf prächtigen Pferden durch das von einem Wildschweinkopf verzierte Tor von Schloss Hubertushöhe bei Storkow ziehen. Begleitet von dem lauten Gebell der ungeduldigen Beagles geht es hinaus zur 5. Internationalen Hubertusjagd, die traditionell am ersten Novemberwochenende den Saisonausklang markiert. Nachdem im vergangenen Jahr das Reitsportzentrum Bad Saarow Gastgeber der nach Veranstalterangaben größten deutschen Reitjagd war, bildete diesmal das 1900 erbaute Traumschloss am Storkower See die Kulisse für das gesellschaftliche Ereignis. Knapp 300 Gäste waren auf das fünf Hektar große Parkgelände des 5-Sterne-Hotels gekommen. Darunter waren Diplomaten sowie Prominente aus Wirtschaft und Politik wie der frühere Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Hans-Jürgen Wischnewski. Er fungierte als Ehrenjagdherr. Für Glamour sorgten Tatjana Gsell und Prinz Ferfried von Hohenzollern. Ein entfernter Großonkel sei es gewesen, der hier als Preußenprinz vor 100 Jahren des öfteren jagte, erzählt der Zigarre rauchende Hohenzollern-Nachkomme. Seine Freundin war in spitz auslaufenden Leoparden-Look-Schuhchen und engen Jeans nicht ganz perfekt für die Reiterei angezogen. Nachdem sie sich Reitstiefel angezogen hatte, versuchte sie es dennoch mutig hoch zu Ross. Ihre Mutter sei Springreiterin gewesen, sie selbst aber habe das Ballett bevorzugt, erzählte die Blondine. Ob mit oder ohne Pferd - Tatjana Gsell war an diesem schönen Herbsttag das begehrteste Motiv vieler Fotografen. Der Präsident des Freundeskreises Internationale Hubertusjagd, Andreas Kimmel, freut sich über das breite Publikumsinteresse. Vom Bauern bis zum Prinzen sei hier alles vertreten, sagt er. Die Gäste seien aus ganz Deutschland und der Schweiz an den Storkower See gekommen. Das seit 2000 jährlich stattfindende Ereignis sei damit die „beste Werbung für Brandenburg“. „Wir bringen mit Gästen und Namen wieder Geld in die Region“, sagt er. Schloss Hubertushöhe sei eine absolut tolle Location. Der Geschäftsführer der Schloss-Betriebsgesellschaft, Holger Rosenau, hatte die Gäste zuvor mit der über 100-jährigen Geschichte der Pracht-Villa vertraut gemacht. Hier war 1905 Kaiser Wilhelm II. zu Gast, in den 1920er Jahren trafen sich die Berliner Modemacher in dem Märchenschloss, zu DDR-Zeiten saß hier die bekannteste Binnenfischereischule des Landes. Seit den 90er Jahren gehört das im Landhausstil gehaltene Schloss der Firma Reemtsma, die es zu einem Luxushotel umbaute. Die Hubertusjagd sei völlig unblutig, sagt Kimmel, ehe es nach einer katholischen Messe am Seeufer gegen Mittag auf die 18 Kilometer lange Strecke ging. Es würden keine Tiere getötet. Reiter und Hunde folgten vielmehr einer vorher gelegten Wasser-Anis-Duftspur, der so genannten Schleppe. Dabei gebe es zahlreiche natürliche Hindernisse wie Gräben und Baumstände zu überwinden. Die Gäste verfolgten das Geschehen von Bussen und Jeeps aus. Das nach dem Heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger, benannte Ereignis diene einfach dazu, so unterstreicht Kimmel, vor dem Winter noch einmal die farbenfrohe märkische Natur zu erleben.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: