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Brandenburg: Gläserne Molkerei eröffnet Bio-Verarbeiter schafft

40 neue Arbeitsplätze

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Münchehofe - Am Rande des Spreewaldes wurde am Mittwoch eine für zwölf Millionen Euro gebaute Molkerei eröffnet, während im nicht weit entfernten Elsterwerda 350 Beschäftigte gegen die Schließung ihres Milchwerkes kämpfen. Doch der Widerspruch klärte sich für die zahlreichen Ehrengäste – unter ihnen Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) – mit einem Blick auf die Produktpalette auf. Hier werden ausschließlich Bio-Milch und Bio-Käse hergestellt.

„Wir haben eine ganz spezielle Philosophie und einen ganz anderen Kundenstamm als herkömmliche Molkereien“, sagte der Geschäftsführer der Gläserne Molkerei GmbH, Hubert Böhmann. „Rund 100 Bio-Landwirte liefern uns Milch aus garantiert ökologisch arbeitenden Betrieben.“ Bio-Produkte wie Milch, Butter, Sahne und Käse würden vor allem im Berliner Raum abgesetzt.

Von der Herstellung können sich die Kunden selbst ein Bild machen, denn die Abläufe in der „gläsernen Molkerei“ mit 40 Mitarbeitern wurden so transparent wie möglich gestaltet. Ein mit Glaswänden versehener Gang erlaubt den Blick in einen großen Bottich, wo die Zutaten miteinander verrührt werden. Die jährliche Kapazität liegt immerhin bei 35 000 Käselaiben, von denen jeder vier Kilogramm wiegt. Neueste Technik spart überall Arbeitskräfte ein. So übernimmt ein „Toni“ getaufte Computer das Sortieren, Waschen und Verpacken der Käsestücke.

Dennoch freute sich Ministerpräsident Matthias Platzeck gestern beim Druck auf den roten Knopf zum Produktionsstart über die „Initialzündung“ in Münchehofe. „40 nachhaltige Arbeitsplätze sind in diesen schwierigen Zeiten nicht hoch genug zu bewerten“, meinte Platzeck. Sogar an die hohe Qualität des Schweizer Käses wollen die Brandenburger in ihrer Bio-Molkerei anknüpfen. „Wir haben uns Spezialisten und Technik aus den Alpen geholt und sind ganz optimistisch“, erklärte Geschäftsführer Böhmann. „Die Milch hat jedenfalls schon die beste Qualität dafür.“ Sie komme von Kühen, die im Sommer mit Gras und Kräutern und im Winter mit Heu gefüttert werden. Silage wie in anderen Betrieben komme nicht auf den Speiseplan. Deshalb habe man eine neue Produktlinie mit dem Namen „Heumilch“ geschaffen.Claus-Dieter Steyer

Die Gläserne Molkerei kann täglich um 10, 12 und 14 Uhr besichtigt werden. Anmeldung unter Tel. 033 760/ 20 77 50. Der Hofladen öffnet montags bis freitags 10 bis 18 Uhr, sonnabends 9 bis 13 Uhr, www.glaeserne-molkerei.de.

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