Brandenburg: Grüne fordern Abkehr von Braunkohle
25-jährige Studentin Franziska Keller zur Landeschefin gewählt / Vogel im Amt bestätigt
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Cottbus - Brandenburgs Grüne haben auf ihrem zweitägigen Parteitag in Cottbus eine neue Führungsspitze gewählt. Die 25-jährige Studentin Franziska Keller wurde zur neuen Landeschefin gewählt, der bisherige Vorsitzende Axel Vogel (51) aus dem Kreisverband Barnim in seinem Amt bestätigt. Die Partei beschloss zudem einen Leitantrag zu Entwicklungsperspektiven für die Lausitz und verabschiedete eine kommunalpolitische Erklärung für das Jahr 2008.
Für Keller, die aus dem Kreisverband Spree-Neiße stammt, stimmten 39 Delegierte. Es gab acht Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Keller tritt die Nachfolge der 39-jährigen Kathrin Vohland an, die nicht mehr kandidiert hatte. Die Grünen werden traditionell von einer Doppelspitze geführt. Insgesamt gehören dem Landesvorstand sechs Mitglieder an.
Nach langer Debatte wurde die kommunalpolitische Erklärung am Samstag von den Delegierten verabschiedet. Sie sei das erste Signal für den Kommunalwahlkampf im kommenden Jahr und diene als Orientierung für die Kreisverbände, sagte ein Parteisprecher. Die Grünen zählen in Brandenburg rund 650 Mitglieder.
Die Partei erklärte in dem Papier den demografischen Wandel in Brandenburg zu einem Schwerpunktthema. Die Grünen fordern unter anderem den bedarfsgerechten Umbau von Bildung und Schule. So solle es mehr „kleine Grundschulen“ geben, um auch in bevölkerungsschwachen Orten jahrgangsübergreifenden Unterricht für Schüler unterschiedlicher Altersstufen möglich zu machen. Die Partei sprach sich zudem für einen Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere in dünnbesiedelten Gebieten aus. Weitere Themen sind die Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie oder die Förderung der Teilhabe von Bürgern in Kommunen.
Bereits am Freitag hatten die Delegierten einstimmig den Leitantrag des Landesvorstands „Entwicklungsperspektiven für die Lausitz“ beschlossen. Darin wird ein alternatives Strukturentwicklungskonzept für die Region gefordert. So müsse der Ausbau erneuerbarer Energien, die Entwicklung von Umwelttechnologien sowie die Stärkung des ländlichen Raums vorangetrieben werden, statt Schwerpunkte auf einzelne Branchen zu setzen. Verlangt wird zudem mittelfristig die Abkehr von der Braunkohle. Carolin Bauer
Carolin Bauer
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