Brandenburg: Grüne fordern Beirat für Uni-Fusion

Potsdam - Brandenburgs rot-rote Regierung hat nach Expertenansicht bei ihren Umbauplänen für die Lausitzer Hochschullandschaft versagt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten im Auftrag der Grünen-Landtagsfraktion. „Diesen Prozess haben sie vermasselt“, sagte der Gutachter, der Politikwissenschaftler Carsten von Wissel. Die Fronten bei den Gesprächen über die Zusammenarbeit der Fachhochschule Lausitz in Senftenberg (FH) und der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus seien durch den Gesetzentwurf zur Neugründung einer neuen Lausitz-Hochschule verhärtet. Wissel und die Hochschulexpertin der Grünen-Fraktion, Marie Luise von Halem, fordern deshalb einen Neustart für den Umbau der Lausitzer Hochschulen. An der Notwendigkeit besteht bei der rot-roten Landesregierung und den Grünen kein Zweifel. „Klar ist, dass der Status quo kein tragfähiges Zukunftskonzept ist“, sagte von Halem. „Ansonsten droht den Standorten ein Wegexistieren auf Raten“, sagte von Wissel. Die Grüne-Fraktion fordert aber unter Berufung auf das Gutachten, das Errichtungsgesetz für die neue BTU Cottbus-Senftenberg, das Ende Januar 2013 den Landtag passieren soll, auszusetzen und einen Lausitzbeirat einzuberufen. In diesem sollen Vertreter der Hochschulen, aus Region, Wirtschaft, Landesregierung und verschiedenen Organisationen ein zukünftsfähiges Modell erarbeiten. Es dürfe nicht länger über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden werden, sagte von Halem. „Unser Vorschlag soll die Leute aus den Schützengräben holen.“ Kunst wies die Forderung zurück. „Nach fast einem Jahr öffentlicher Diskussion würde ein Moratorium die dringend erforderliche inhaltliche Weiterentwicklung der Hochschulregion behindern“, sagte sie. axf