Brandenburg: Grüne fordern Korrekturen beim Flughafenprojekt
Berlin - Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert Plankorrekturen für den Bau des Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld. Eine negative Entscheidung zum Planfeststellungsbeschluss durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wäre eine Katastrophe für Berlin, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Schruoffeneger gestern in der Hauptstadt.
Stand:
Berlin - Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert Plankorrekturen für den Bau des Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld. Eine negative Entscheidung zum Planfeststellungsbeschluss durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wäre eine Katastrophe für Berlin, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Schruoffeneger gestern in der Hauptstadt. Die Flughafenplanung in ihrer jetzigen Form sei „berlin-brandenburgischer Planungswahnsinn“. Neben juristischen Problemen drohe ein finanzielles Desaster. „Um das Gesamtprojekt zu retten, müssen die Planungsbehörden über Alternativen verfügen, die bei dem anstehenden Gerichtsverfahren als Kompromiss eingebracht werden können“, betonte Schruoffeneger. Der Haushaltsexperte hält das Finanzierungskonzept des Flughafens für „unseriös“ und das inhaltliche Konzept für veraltet. Der BBI werde sich niemals zu einem internationalen Luftdrehkreuz entwickeln wie Paris oder London. Nach realistischen Prognosen würden 90 Prozent der Passagiere aus Berlin und Brandenburg stammen, hob der Grünen-Politiker hervor. „Völlig absurd“ sei die Annahme der Verzehnfachung der Luftfrachtmenge gegenüber dem jetzigen Cargo-Aufkommen aller Berliner Flughäfen. Der Güterumschlag sei derzeit rückläufig. Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Claudia Hämmerling, sieht vor diesem Hintergrund Einsparpotenziale von 500 bis 800 Millionen Euro bei einer gegenwärtigen Gesamtkostenschätzung von 1,9 Milliarden Euro. Sie fordert den Verzicht auf den geplanten unterirdischen Bahnhof, wodurch 500 Millionen Euro gespart würden. Statt dieses „Luxusbaus“ sollten der bestehende Bahnhof erweitert und ein Shuttle-Service eingerichtet werden. Außerdem reichten für Geschäfts- und Billigflüge zwei Terminals ohne aufwändige Fahrgastbrücken. Durch eine Verkürzung der Start- und Landebahnen und der Reduzierung der Abstellflächen für Flugzeuge könnten die Kosten weiter gesenkt werden.ddp
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: