Brandenburg: Grüne: Keine Gentechnik in der Mark Vogel und Vohland neue Landeschefs
Oranienburg - Der 49-jährige Axel Vogel und die 37-jährige Katrin Vohland sind die neuen Parteichefs der Brandenburger Grünen. Auf dem Landesparteitag am Samstag in Oranienburg erhielten sie jeweils im ersten Wahlgang die notwendigen Mehrheiten.
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Oranienburg - Der 49-jährige Axel Vogel und die 37-jährige Katrin Vohland sind die neuen Parteichefs der Brandenburger Grünen. Auf dem Landesparteitag am Samstag in Oranienburg erhielten sie jeweils im ersten Wahlgang die notwendigen Mehrheiten. Vogel bekam 88,7 Prozent und Vohland 80,6 Prozent der Stimmen. Vogel rückt für Joachim Gessinger an die Spitze der Partei, Vohland für Katrin Schröder.
Zudem verabschiedeten die Grünen mit großer Mehrheit einen Leitantrag des Vorstands zum Naturschutz in Brandenburg. Er trägt den Titel: „Natur schützen - Zukunftschancen sichern“. In dem Antrag wird die Stärkung des Naturschutzes in Brandenburg gefordert und die aus Sicht der Grünen geplante weitere Verwässerung des Naturschutz- und des Nationalparkgesetzes kritisiert. In dem Leitantrag monieren die Grünen, dass Brandenburgs Landesregierung unter Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) den Umweltschutz grob vernachlässige. Dabei schaffe Naturschutz Arbeitsplätze. Die Grünen verlangen die Sicherung des Großschutzgebietesystems, die Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche als Naturentwicklungsgebiet, die Deklarierung Brandenburgs als gentechnikfreie Zone und den Rückzug aus der Braunkohleverstromung.
Der bisherige Grünen-Landeschef Gessinger war wegen der so genannten Putzfrauenaffäre nicht mehr angetreten. Er hatte jahrelang Russlanddeutsche als Putzfrauen schwarz beschäftigt. Schröder kandidierte aus privaten Gründen nicht wieder. Gessinger betonte in seiner Abschiedsrede als Parteichef, die Grünen in Brandenburg hätten in den vergangenen Jahren ein stärkeres politisches Profil bekommen und seien eine Partei geworden, die ernst genommen werde.
Auch die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, sieht die Brandenburger Landespartei im Aufwind. Brandenburg sei Grünen-Wachstumsregion, sagte Roth. Den märkischen Grünen attestierte sie mit Blick auf das Bundestagswahlergebnis „sehr gute Zukunftschancen“. In einer bundespolitisch schwierigen Situation hätten sie mit 5,1 Prozent der Zweitstimmen das beste Ergebnis für die Grünen in Ostdeutschland eingefahren.
Bei der Landtagswahl 2004 erhielten Brandenburgs Grüne 3,6 Prozent der Zweitstimmen. Derzeit haben sie etwa 630 Mitglieder.
Vogel arbeitet seit 2004 als Leiter der Abteilung Ökologie, Naturschutz und Wasser im Landesumweltamt (LUA). Vogel, der sich im Kreisverband Barnim engagiert, übte seit 1980 zahlreiche politische Ämter aus. Er saß im Bundestag und war Geschäftsführer der bayerischen Landtagsfraktion sowie Bundesschatzmeister. 1991 zog er nach Brandenburg und wirkte beim Aufbau des Großschutzgebietssystems mit. Vohland ist Vorsitzende des Grünen-Kreisverbands Potsdam und arbeitet als Biologin an der Universität Potsdam.
Auch die übrigen Mitglieder des Landesvorstands wurden gewählt.
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