Ex-Schatzmeister: Grüne wollen Deal mit Christian Goetjes
Brandenburgs Grüne wollen mit Ex-Schatzmeister Christian Goetjes, der aus der Parteikasse knapp 288 855,31 Euro veruntreut hat, einen Vergleich abschließen.
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Potsdam - Danach hat sich der 34-jährige Goetjes bereit erklärt, in den nächsten vier Jahren 65 000 Euro, finanziert über ein Darlehen bei seiner Familie, an die Grünen zurückzuzahlen. Im Gegenzug stellt der Landesverband das eingeleitete zivilrechtliche Verfahren gegen ihren früheren Kassenwart ein.
Über einen entsprechenden Antrag des Landesvorstandes, „das Angebot der Gegenseite zur Zahlung von 65 000 Euro“ anzunehmen, soll am Wochenende der in Schöneiche stattfindende „Kleine Parteitag“ entscheiden. Goetjes verspricht sich davon im in Kürze beginnenden Untreueprozess vor dem Potsdamer Landgericht ein milderes Urteil. Ausdrücklich wird im Antrag betont, dass der Landesverband auf die Restforderung nicht verzichte. Goetjes, so heißt es, „erkennt die Schadenersatzfordeurng in voller Höhe an und ist bereit eine notarielle Urkunde über die Gesamtforderung zu unterzeichnen“. Doch sei „nicht davon auszugehen, dass ein Betrag oberhalb der angebotenen Summe, geschweige denn die Gesamtforderung jemals getilgt werden kann“.
Über diesen Weg werde wenigstens ein Teil des Schadens ausgegleichen. Die Staatsanwaltschaft wirft Goetjes gewerbsmäßige Untreue in 267 Fällen vor. Er soll von Januar 2009 bis Februar 2011 regelmäßig Geld von Parteikonten auf seine persönlichen Konten überwiesen, zudem private Rechnungen mit Parteigeld beglichen haben. Das Strafmaß reicht von sechs Monaten bis zehn Jahren Haft. Goetjes, seit 2000 Schatzmeister, war 2011 überraschend zurückgetreten. Er tauchte unter und wurde in Berlin gefasst. thm
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