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Brandenburg: Grünes Licht für BBI-Terminal

Landkreis erteilt Baugenehmigung für Hauptgebäude des künftigen Großflughafens in Schönefeld

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Lübben/Schönefeld - Der Terminal des künftigen Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld darf gebaut werden. Der Landrat des zuständigen Kreises Dahme-Spreewald, Martin Wille (SPD), überreichte am Montag in Lübben die Baugenehmigung an Airport-Geschäftsführer Thomas Weyer. Dieser lobte die „konstruktive Arbeit“ der Genehmigungsbehörde. Der Terminal sei das größte und wichtigste Teilprojekt des BBI. Wille sagte, es handle sich um das umfangreichste und komplizierteste Bauvorhaben im Landkreis. Der BBI werde große Impulse für die Region bringen und vor allem den Arbeitsmarkt entlasten.

Die Bauarbeiten für den Terminal sollen im Mai 2008 starten. Derzeit läuft nach Angaben von Flughafen-Sprecher Ralf Kunkel die internationale Ausschreibung für die Bauleistungen. Ende 2007 soll der Auftrag für das Großprojekt vergeben werden. Experten rechnen mit Kosten für den Terminal in Höhe von rund 500 Millionen Euro. Der Bauantrag war am 30. Juni 2006 bei der Bauaufsichtsbehörde des Kreises eingereicht worden. Er umfasste 21 Aktenordner. Allein neun Ordner beschäftigten sich mit dem Brandschutzkonzept. Daneben wurden zahlreiche Architektenpläne sowie die Planungen für Haustechnik, Gepäckförderanlage und Entwässerung geprüft.

Der Fluggastterminal wird nach seiner Fertigstellung 2,4 Millionen Kubikmeter Raum umfassen. Er soll eine Bruttogeschossfläche von etwa 300 000 Quadratmetern aufweisen. Das Piergebäude wird 615 Meter lang und 37 Meter breit. Dort sollen 16 feste Fluggastbrücken errichtet werden. Die Terminalhalle wird 210 Meter lang und 180 Meter breit sein. Darin sollen vier Check-in-Inseln mit insgesamt 80 Schaltern, 32 Sicherheitskontrollen, die Gepäckausgabehalle sowie eine Gepäcksortierhalle entstehen. Das Gepäck wird auf einer Strecke von fast zehn Kilometern Länge befördert werden.

Das Flughafengebäude soll 2011 in Betrieb gehen. Die Flughafen-Gesellschaft geht davon aus, dass dann rund 22 Millionen Passagiere in dem neuen Terminal abgefertigt werden. Der gesamte Airportausbau wird etwa zwei Milliarden Euro kosten. Hinzu kommen 630 Millionen Euro für die Schienenanbindung sowie knapp 600 Millionen Euro für den Straßenbau.

Mit der Eröffnung des BBI soll Berlin vom Flugverkehr entlastet werden. Der Flughafen Tempelhof soll bereits 2008 geschlossen werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung lehnte den Antrag der Deutschen Bahn auf Übertragung der Betriebsgenehmigung für den Airport ab (siehe Beitrag oben).

Die Bahn wollte den defizitären innerstädtischen Flughafen übernehmen und den Betrieb gemeinsam mit amerikanischer Investoren, die auf dem Areal ein Gesundheitszentrum planten, eingeschränkt fortsetzen. Unterstützung erhielten sie dabei auch von der Wirtschaft. Dagegen hatten die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (beide SPD), derartigen Plänen kürzlich nochmals eine klare Absage erteilt, weil sie eine rechtliche Gefährdung des BBI in Schönefeld befürchten. Susann Fischer

Susann Fischer

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