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Brandenburg: Gute Laune im brandenburgischen Gastgewerbe Hoteliers und Gastronome sind deutlich optimistischer als noch im vergangenen Jahr
Potsdam - Brandenburgs Gaststättenbetreiber und Hoteliers haben viel zu tun und auch die Aussichten der Branche sind rosig. Der aktuellen Konjunkturumfrage des brandenburgischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zufolge wird die Geschäftslage sowohl bei den Gastronomen als auch bei der Hotellerie momentan deutlich besser beurteilt als noch vor einem Jahr.
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Potsdam - Brandenburgs Gaststättenbetreiber und Hoteliers haben viel zu tun und auch die Aussichten der Branche sind rosig. Der aktuellen Konjunkturumfrage des brandenburgischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zufolge wird die Geschäftslage sowohl bei den Gastronomen als auch bei der Hotellerie momentan deutlich besser beurteilt als noch vor einem Jahr. Auch bei den Geschäftserwartungen zeigt sich gestiegener Optimismus. Das derzeit gute Wetter, der allgemein spürbare Wirtschaftsaufschwung und die wieder gestiegene Bereitschaft von Unternehmen, Firmenveranstaltungen zu organisieren, sorge für ein „durchschnittlich gutes Grundrauschen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Olaf Lücke am Freitag in Potsdam. Für den Rest des Jahres sei „die Scheune bereits zur Hälfte gefüllt. Wir erwarten ein Rekordergebnis“, so Lücke.
Besonders stark verbessert hat sich die Laune bei den Hoteliers. 34 Prozent der Befragten hätten ihre Geschäftslage zum Jahresanfang als gut bewertet, berichtete Lücke gestern. 2009 seien es zum gleichen Zeitpunkt nur knapp 20 Prozent gewesen. Der Anteil derer, die mit ihren Umsätzen gar nicht zufrieden sind, habe sich zudem von rund 42 Prozent auf 22 Prozent halbiert. Bei den Gastronomen zeigten sich 32 Prozent mit ihren Geschäften zufrieden. 2009 waren es nur etwas mehr als 24 Prozent. Die Gruppe der Unzufriedenen hat sich um rund sechs Prozent auf 23 Prozent verkleinert. Ihre weiteren Aussichten für 2011 bewerteten 46 Prozent aller Hoteliers als positiv, gegenüber 38 Prozent im Vorjahr. Bei den Gastronomen stieg der Anteil der Optimisten um 14 Prozent auf 45 Prozent. „Wer unter den aktuellen Voraussetzungen keine guten Erwartungen hat, muss sich fragen, ob er in der Vergangenheit alles richtig gemacht hat“, meinte der Verbandschef.
Gestützt wird die optimistische Einschätzung auch von Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg. Demnach ist die Zahl der Übernachtungsgäste in den ersten vier Monaten des Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010 um acht Prozent gestiegen. Die Zahl der Übernachtungen erhöhte sich um 5,3 Prozent auf 2,45 Millionen. Beliebteste Reiseziele waren mit je 153 000 Touristen das Seenland Oder-Spree und der Spreewald. Im April wurden die meisten Übernachtungen in Potsdam gebucht. Dort nächtigten Touristen 75 200-mal.
Doch nach Ansicht von Olaf Lücke springt bei vielen Hoteliers am Ende zu wenig Gewinn heraus. Zwar hätten sich die Umsätze verbessert, die Erträge seien aber nicht im gleichen Maße gestiegen. Schuld seien die hohen Energiekosten. Von der Landesregierung fordert der Dehoga Brandenburg deshalb ein „Energiekonzept“ für die Branche. „Wir können im Gegensatz zu anderen Branchen nicht ins Ausland gehen und billigen Atomstrom beziehen“, so Lücke. Nach Angaben von Verbandspräsident Mario Kade leiden die Gastronome zudem unter gestiegenen Preisen am Fleischmarkt. Um bis zu 30 Prozent seien dort die Preise in die Höhe geschnellt. „Vor allem in strukturschwachen Region sind Gäste oft nicht bereit, solche Sprünge zu bezahlen“, fügte Lücke hinzu.
Doch neben der Kostenfrage drückt auch ein weiteres Problem die gute Laune der Funktionäre: der Fachkräftemangel. Qualifiziertes Personal für den „schönsten Beruf der Welt“ zu bekommen, sei extrem schwer, meinte Kade. Hauptgrund sei aber nicht die Bezahlung. Dabei bewege sich die Branche im Land Brandenburg im Bundesvergleich im oberen Drittel, behauptete der Dehoga-Präsident. Vielmehr seien Arbeitnehmer heute nur noch selten bereit, für ihren Beruf die Wochenenden und Feiertage zu opfern. Zudem sei die Qualität der ohnehin wenigen Bewerber auf Lehrstellen häufig zu schlecht. Der Notendurchschnitt liege nicht selten bei 4,5 oder 4,8. Der große Knackpunkt sei aber das Allgemeinwissen, so Lücke. Häufig seien brandenburgische Schüler bereits mit der Frage nach ihrem aktuellen Ministerpräsidenten überfordert.
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