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Letzter Ausweg Flucht? Schon zum wiederholten Mal sind Jugdendliche aus den umstrittenen Haasenburg-Heimen abgehauen.

© dpa

Brandenburgs umstrittene Jugendheime: Haasenburg: Jugendliche geflohen

Erneut sind drei Jugendliche aus Heimen der Haasenburg geflüchtet. Es war nicht das erste Mal. Zuvor hatten sie Demütigungen und Misshandlungen durch Erzieher angeprangert.

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Berlin/Potsdam - Aus den umstrittenen Haasenburg-Heimen in Brandenburg sind erneut drei Jugendliche weggelaufen. Das Jugendministerium bestätigte am Mittwoch einen Bericht der Online-Ausgabe der Tageszeitung „taz“. Neben einem Mädchen sind zwei Jungen aus Hamburg und dem Saarland ausgerissen, die schon Anfang Juli einmal das Heim in Neuendorf verlassen hatten. Sie hatten schwere Vorwürfe gegen Erzieher erhoben und von Demütigungen und Misshandlungen berichtet. Auch mit Blick darauf hatte Jugendministerin Martina Münch einen Belegungsstopp bis zum 31. August ausgesprochen. Zudem wurden drei Mitarbeiter zunächst suspendiert. Die Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt gegen Erzieher und Heimbetreiber. Diese weisen die Vorwürfe zurück. Ein Junge und das Mädchen wurden nach Ministeriumsangaben bereits aufgegriffen und sind in der Einrichtung zurück. Der Jugendliche aus Saarbrücken ist seit vergangenem Montag weg.

Das Ministerium wird in Kürze bekannt geben, ob der Belegungsstopp verlängert wird. Aus Sicht der Landtagsfraktionen von SPD, Linke, FDP und Grüne sollten weiterhin keine Kinder in die Heime geschickt werden. Sie halten die Vorwürfe gegen die Heime noch nicht für ausgeräumt. Der Heim-Betreiber hingegen zeigte sich zuletzt optimistisch, dass der Belegungsstopp aufgehoben wird.

Mit den Misshandlungsvorwürfen gegen den privaten Jugendheimbetreiber Haasenburg GmbH haben sich kürzlich Vertreter des brandenburgischen Jugendministeriums, des Landesjugendamts, von 20 kommunalen Jugendämtern aus dem gesamten Bundesgebiet und der Untersuchungskommission befasst. Dabei ging es um die Erfahrungen der Jugendämter, die Kinder und Jugendliche in die geschlossene Unterbringung der Haasenburg schicken. Die Linksfraktion im Landtag ist für eine Schließung der Haasenburg-Heime. Wenn Heime für die geschlossene Unterbringung von schwierigen Jugendlichen nötig seien, dann nur in staatlicher Hand. (dpa)

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