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Brandenburg: Haasenburg: Neuer Vorfall bleibt unklar Heimbetreiber meldete nichts an das Ministerium

Potsdam - Brandenburgs Bildungsministerium tappt bei den neuen Vorwürfen gegen die Haasenburg-Heime weiter im Dunkeln – weil eine Vorfallsmeldung des Unternehmens an die Behörden fehlt. In der Einrichtung in Neuendorf am See (Dahme-Spreewald) soll eine 17-jährige Ausreißerin nach ihrer Rückkehr am vergangenen Donnerstag von zwei Betreuern bei einer Anti-Aggressionsmaßnahme derart hart begrenzt worden sein, dass sie mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden musste.

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Potsdam - Brandenburgs Bildungsministerium tappt bei den neuen Vorwürfen gegen die Haasenburg-Heime weiter im Dunkeln – weil eine Vorfallsmeldung des Unternehmens an die Behörden fehlt. In der Einrichtung in Neuendorf am See (Dahme-Spreewald) soll eine 17-jährige Ausreißerin nach ihrer Rückkehr am vergangenen Donnerstag von zwei Betreuern bei einer Anti-Aggressionsmaßnahme derart hart begrenzt worden sein, dass sie mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden musste. Einen Tag zuvor hatte die Untersuchungskommission des Ministeriums schwere Missstände in der Haasenburg festgestellt.

„Wir haben bisher keine Vorkommnismeldung von dem Vorfall und den Träger zu einer Stellungnahme aufgefordert“, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Eine Begrenzung oder jede andere mutmaßliche Gefährdung des Kindeswohls hätte die Haasenburg als Betrieber sofort beim Landesjugendamt melden müssen. Die Haasenburg will aus sozialdatenschutzrechtlichen Gründen keine Stellung zu dem Fall nehmen. Aus einem Interview der „taz“ mit der 17-Jährigen geht hervor, dass das Mädchen nach einem Wutausbruch fünf Minuten lang begrenzt worden sein soll. Dann hätten die Betreuer „den Notarzt gerufen und mich in die Psychiatrie gebracht“. In der Vergangenheit sei sie auch „ über zwölf Stunden, mit kurzen Unterbrechungen von vielleicht fünf Minuten“ begrenzt worden.

Das Jugendamt im thüringischen Altenburg hatte angeordnet, dass die 17-Jährige am Donnerstag zurück in die Haasenburg gebracht wird. Vom zuvor am Mitwoch von Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) angekündigten Entzug der Betriebserlaubnis wusste das Amt nichts. Das Ministerium hatte nicht alle zuständigen Jugendämter informieren können – auch Altenburg nicht. Die Haasenburg habe trotz Aufforderung nicht alle Jugendämter benannt, sagte der Sprecher. Zahlreiche Jugendämter hätten sich wegen der Haasenburg-Debatte von sich aus in Brandenburg gemeldet. axf

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