Brandenburg: Hanslik beendet Flucht in Hannover Geflohener erhält verschärfte Bedingungen
Hannover/Brandenburg/Havel - Der entflohene Sexualstraftäter Ingo Hanslik hat sich gestellt. Der 42-Jährige meldete sich in der nach von Donnerstag auf Freitag beim Bundesgrenzschutz in Hannover.
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Hannover/Brandenburg/Havel - Der entflohene Sexualstraftäter Ingo Hanslik hat sich gestellt. Der 42-Jährige meldete sich in der nach von Donnerstag auf Freitag beim Bundesgrenzschutz in Hannover. Von da sollte er noch gestern zurück in den Maßregelvollzug der Landesnervenklinik in Brandenburg/Havel überstellt werden. Bei einem Freigang im Gelände der Klinik hatte am Mittwoch Hansliks Flucht über die Toilette der Caféteria begonnen – nachdem sein Betreuer ihn aus den Augen gelassen hatte und dafür gestern vorläufig vom Dienst suspendiert worden war. „Mit großer Erleichterung“ sei die Nachricht von der Festnahme in der Brandenburger Klinik aufgenommen worden, sagte Paul Meusinger, Präsident des verantwortlichen Landesamts für Soziales und Versorgung. Für Hanslik würden nun die Sicherheitsbedingungen „automatisch“ verschärft. Die Lockerung im Maßregelvollzug – Hanslik durfte in Begleitung auf dem Gelände spazieren gehen – sei erst einmal vorbei. „Wann er das wieder kann, müssen seine Therapeuten entscheiden“, sagte Meusinger den PNN. Es müsse geprüft werden, ob zukünftig statt Hilfskräften besser Fachpersonal solche Ausgänge begleiten solle. „Der Fehler des Mitarbeiters war aber nicht von seiner Qualifikation abhängig.“ Meusinger erwartet nun binnen 14 Tagen eine Entscheidung der Klinik, ob der verantwortliche Pfleger weiter dort arbeiten darf. Der Potsdamer Anwalt von Ingo Hanslik, Volkmar Schöneburg, zeigte sich ebenfalls erfreut, dass sein Mandat während der Flucht offenbar keine Straftat begangen hat. „Nun wird man sehen, welche Auswirkung die Flucht auf seine nächste Anhörung im November hat – dort soll es wieder um eine mögliche Lockerung des Maßregelvollzugs für ihn gehen“, sagte Schöneburg. Er hofft, dass bei der Beurteilung trotzdem noch die therapeutischen Erfolge von Hanslik eine Rolle spielen: „Er hat schließlich erkennbare Fortschritte gemacht.“ Gleichzeitig kritisierte Schöneburg Teile der Medien, Hanslik „undifferenziert“ als Sex-Gangster dargestellt zu haben. 1997 war Hanslik wegen gefährlicher Körperverletzung und Nötigung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt und dann in den Maßregelvollzug eingewiesen worden. H. Kramer
H. Kramer
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