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Brandenburg: Harte Kritik an von der Aue auch in Berlin

Berlin/Potsdam - Das waren harte Worte, die sich Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) am Donnerstag von Richterin Phieler-Morbach am Landgericht Potsdam anhören musste: Der wie berichtet wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 8800 Euro verurteilte Brandenburger Rechnungshof-Vize Arnulf Hülsmann sei einer „schikanösen, zermürbenden Behandlung“ und einem ,„unerbittlichen Verfolgungseifer“ von der Aues, der früheren Präsidentin des Landesrechnungshofes, ausgesetzt gewesen. Das Urteil sorgte gestern auch in Berlin für Gesprächsstoff: „Offensichtlich scheut Frau von der Aue nicht davor zurück, Psychoterror als Arbeits- und Führungsmittel einzusetzen“, sagte Cornelia Seibeld, rechtspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.

Von Sabine Beikler

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Berlin/Potsdam - Das waren harte Worte, die sich Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) am Donnerstag von Richterin Phieler-Morbach am Landgericht Potsdam anhören musste: Der wie berichtet wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 8800 Euro verurteilte Brandenburger Rechnungshof-Vize Arnulf Hülsmann sei einer „schikanösen, zermürbenden Behandlung“ und einem ,„unerbittlichen Verfolgungseifer“ von der Aues, der früheren Präsidentin des Landesrechnungshofes, ausgesetzt gewesen. Das Urteil sorgte gestern auch in Berlin für Gesprächsstoff: „Offensichtlich scheut Frau von der Aue nicht davor zurück, Psychoterror als Arbeits- und Führungsmittel einzusetzen“, sagte Cornelia Seibeld, rechtspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Es stelle sich die Frage, ob von der Aue „wirklich die richtige Frau an der richtigen Stelle“ sei.

Gisela von der Aue wies die Vorwürfe zurück. „Ich bin internen Hinweisen nachgegangen.“ Mehr wolle sie wegen des laufenden Verfahrens nicht sagen – Hülsmanns Anwältin hatte Donnerstag Revision gegen das Urteil angekündigt. Es ist nicht die erste Kritik an der 59-Jährigen. Im Zuge der Medikamentenaffäre feuerte sie 2006 den langjährigen Staatssekretär Christoph Flügge. „Wie einen räudigen Hund“ habe sie ihn vor die Tür gesetzt, sagen Kritiker.

Insider sprechen von einer anschließenden „Jagd auf Flügge-Leute“. Abteilungsleiter hätten ein „schlechtes Leben“ gehabt. In der Verwaltung habe sich von der Aue nur mit Gefolgsleuten umgeben, zu Spitzenbeamten der Verwaltung und Anstaltsleitern nur ein begrenztes Vertrauen entwickelt. Es heißt, sie habe ein „ausgeprägtes Kontrollbedürfnis“.

„Ich möchte gern alles wissen und lasse mich auch überzeugen“, wehrte sich von der Aue. Von Mitarbeitern erwarte sie „Loyalität, Offenheit, Engagement und gute Arbeitsqualität“.

Die Haltung der Justizsenatorin, „mit eisernem Besen“ zu kehren, ziehe sich wie ein roter Faden durch ihr Arbeitsleben, sagte FPD-Rechtspolitiker Sebastian Kluckert. Grünen-Rechtspolitiker Dirk Behrendt hält ihren Stil für „sehr ungeschickt“. Sie mache sich nur unnötig das Leben schwer. Sabine Beikler

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