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Brandenburg: Haus explodierte

Familienvater erlag seinen Verletzungen

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Familienvater erlag seinen Verletzungen Hohen Neuendorf – Die verbrannten Dachbalken ragen in den blauen Sommerhimmel, in der Außenwand klafft ein großes Loch: In einem Einfamilienhaus an der Puschkinallee starb am Sonntag in Hohen Neuendorf (Oberhavel) ein 47-jähriger Mann nach einer Gasexplosion. Stunden nach dem Unglück erlag er im Krankenhaus seinen schweren Verbrennungen. Seine Tochter und seine Frau hatten die Nacht bei Bekannten verbracht, wo die Polizei sie erst in den Vormittagsstunden ausfindig machen und von dem Unglück informieren konnte. Die Explosion hatte sich gegen2.30 Uhr Sonntag früh ereignet. Durch die Wucht stürzte die Giebelwand des Hauses ein. Die Flammen griffen auf den ersten Stock über und setzten das Mobiliar in Brand. Anschließend fing auch der Dachstuhl Feuer. 54 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Hohen Neuendorf, Borgsdorf und Bergfelde löschten das Feuer. Die Explosion hatte der 47-jährige Hauseigentümer zunächst noch mit schwersten Verbrennungen überlebt. Möglicherweise wurde er aus dem Haus geschleudert, denn Rettungskräfte fanden den lebensgefährlich Verletzten auf der Straße, so ein Polizeisprecher. Die Nachbarn sagten, sie hätten von der Explosion nichts gehört, sondern wurden erst später durch den Lärm der Retter und Löschmannschaften wach. Die Explosion hatte die Nachbarhäuser nicht beschädigt. Noch nicht einmal eine Fensterscheibe ging zu Bruch. Das Haus ist nach Auskunft eines Anwohners bereits über 60 Jahre alt. Durch die Detonation ist das Haus einsturzgefährdet. Den ganzen Sonntag waren rund 20 Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) damit beschäftigt, die Ruine abzustützen. Erst danach wollte die Kriminalpolizei das Haus betreten und damit beginnen, Spuren zu sichern und nach der Unglücksursache zu suchen. Eine Maklerin aus Frohnau, die gegen 11 Uhr an der Unglücksstelle eintraf, berichtete, die Familie habe das Haus verkaufen wollen. Sie sei beauftragt worden, einen Käufer zu finden und wollte sich an diesem Sonntagvormittag mit dem Ehepaar treffen, um die Einzelheiten zu besprechen. Hintergrund der Verkaufsabsicht war die geplante Trennung des Paares. Dies war offenbar auch der Grund, weshalb die Frau und die Tochter in dieser Nacht nicht zu Hause geschlafen hatten. Das rettete ihnen möglicherweise das Leben. Die Explosionsursache war gestern noch unklar. Die Gasheizung sei erst 1992 eingebaut worden, so die Maklerin. Auf einen Selbstmord deutet laut Polizei ebenfalls nichts: Der Mann habe die Trennung selbst vorangetrieben. Werner Schmidt

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